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Bäderstadt Baden Die Botta-Therme heisst «Fortyseven»

Das geplante Bad: Baden hat eine 2000-jährige Bädergeschichte. Der Abbruch des alten Thermalbads und das Ringen um den Neubau beschäftigen die Stadt schon länger. Bald soll an der Limmat wieder im warmen Wasser gebadet werden. «Das Herzstück des Bäderquartiers ist die neue Therme. Mario Bottas Entwurf sieht einen rund 160 Meter langen, schmalen Baukörper mit einem vorgelagerten, flachen Bau mit einer Natursteinfassade vor, aus dem fingerartige Öffnungen in den Himmel ragen.» So beschreiben die Verantwortlichen ihr Projekt, das Stararchitekt Botta entworfen hat.

Visualisierung
Legende: zvg/Verenahof AG

Millionen-Projekt: Der Bau kostet mehrere Dutzend Millionen Franken. Total investiert die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach und Baden (Bauherrin) im Bäderquartier 180 Millionen Franken. Das ist aber der Gesamtbetrag für die Therme, eine Reha-Klinik und ein Haus mit Wohnungen und Arztpraxen.

Bäderquartier
Legende: Das Bild 2018, ein leeres Areal. SRF

Das steht momentan: Seit April 2018 wird gebaut, im Spätherbst 2021 soll die Wellness-Therme fertig sein. Auf 4400 Quadratmetern sollen sich Badegäste, Ruhesuchende und Thermalwasser-Liebhaber einfinden. Hinter dem Bad steht die Betreibergesellschaft, die Thermal Baden AG.

«Wenn an einem Ort so wertvolles Wasser sprudelt, dann muss man das Wasser nutzen.
Autor: Beat Edelmann Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach und Baden

Bauherrin ist die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach und Baden. Man glaube an die Bädertradition, sagte Beat Edelmann von der Stiftung: «Wenn an einem Ort, ohne menschliches Zutun, so wertvolles Wasser sprudelt, dann muss man das Wasser nutzen».

Die Therme im Bauzustand vom Juni 2020.
Legende: Juni 2020: Deutlich erkennbar ist die neue Promenade an der Limmat, dann der Querbau der Therme mit den vorgelagerten Becken und links die charakteristischen Finger. SRF

Deshalb der englische Name: An einer Medienorientierung am Donnerstag wurde der offizielle Name des Bades bekannt gegeben. Es heisst «47 - Fortyseven, Wellness-Therme Baden». Die Zahl 47 (Englisch) lehnt sich an die Temperatur des Thermalwassers an. Mit dieser Temperatur sprudelt es in Baden aus dem Boden. Den Namen hat eine Kommunikationsagentur aus Sursee entwickelt. «Mit dem Fortyseven erhält die Bäderstadt Baden nach langer Zeit wieder ein Thermalbad», sagten die Verantwortlichen vor den Medien. Die Zahl 47 soll auch in Mosaiken im Innenbad zu bestaunen sein, erklärte Architekt Mario Botta.

Wellness-Center
Legende: zvg

Ruhe statt «nur» Thermalbad: An der Medienorientierung vom Donnerstag betonten die Zuständigen, dass in Baden nicht ein Thermalbad entstehe, sondern eine Wellness-Therme. Was ist der Unterschied? Thermalbäder gäbe es schon viele, hiess es. Davon wolle man sich in Baden abgrenzen. Der Bau beruhe auf klaren Linien, natürlichen Materialien und vor allem auf den Bezug zur Umgebung. Ruhesuchende sollen hier auf ihre Kosten kommen.

Bad
Legende: zvg/Bäderbaden.ch

Therme am Wasser: Architekt Mario Botta will das Thermalwasser mit dem Wasser der Limmat verbinden, die gleich vor dem Bad fliesst. Die Besucherinnen blicken vom Aussenbad direkt auf den Fluss. Dahinter fällt der Blick auf die Goldwand, ein steiler Abhang aus Jurakalk. Dieses Gestein, so Botta, werde mit Mosaiken im Innern des Gebäudes und in den Badebecken wieder aufgenommen. Und durch die Fenster zuoberst auf seinem Gebäude schweife der Blick in den blauen Himmel. All das stifte Ruhe.

Visualisierung
Legende: Innenansicht. zvg

Weniger Besucher, weniger Verkehr: Bis jetzt hiess es vonseiten der Bauherrrschaft immer, man brauche zirka 500'000 Eintritte pro Jahr, damit der Betrieb rentiere. Am Donnerstag erfuhr man aber, dass diese Zahl nicht mehr gilt. Mit 500'000 Besucherinnen pro Jahr noch Ruhe zu garantieren, sei gar nicht möglich, erklärt Nina Suma, Geschäftsführerin der neuen Therme, im Gespräch mit SRF. «Wir gehen sicher nicht mehr von einer halben Million Badegäste aus.»

Nina Suma, Geschäftsführerin der neuen Wellness-Therme Fortyseven in Baden.
Legende: Nina Suma, Geschäftsführerin der neuen Wellness-Therme Fortyseven in Baden. SRF

Die früher kommunizierten Frequenzen hatten in Baden die Befürchtung genährt, das Bad werde viel Verkehr verursachen, zum Beispiel an Spitzentagen wie zum Beispiel an einem nasskalten Wochenende im November oder Dezember. Nina Suma gibt Entwarnung. Der Verkehr werde kein grosses Problem sein, weil man von tieferen Frequenzen ausgehe. Und man peile viel Kundschaft aus dem Raum Zürich an. Dieser werde zum grössten Teil mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 12:03 Uhr ; 

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