Ein entgleister Bauzug und Stromausfall: Im Bahnhof Winterthur ging ab 17 am Freitagabend gar nichts mehr. Ausgerechnet zur Hauptpendlerzeit. Tausende strandeten in Winterthur selbst oder an verschiedenen Bahnhöfen in der Umgebung.
Fernverkehrszüge auf der West-Ost-Achse leitete die SBB rasch grossräumig um die Unfallstelle herum. Doch was hatten die Pendler in Winterthur für Möglichkeiten, die Richtung Ostschweiz oder Zürich fahren wollten? Nach Zürich verkehrten nach einiger Zeit wieder S-Bahnen. Aber Richtung Osten brauchte es viel Geduld.
Das bemängelten denn auch viele Pendler in den Sozialen Medien. SBB-Sprecher Stephan Wehrle verteidigt die Bahn im Gespräch mit SRF: Wenn im Feierabendverkehr ein solcher Unfall passiere, könne man das Chaos kaum verhindern. Winterthur sei schliesslich der viertgrösste Bahnhof der Schweiz.
Das Notfallkonzept der SBB habe aber funktioniert. Doch sei die Situation gestern «sehr aussergewöhnlich» gewesen. «Freitagabend um 17 Uhr ist absolute Hauptverkehrszeit. Zudem kam es wegen des Stromausfalls zu einem Totalunterbruch im Bahnhof Winterthur.»
Da könnten auch keine Ersatzzüge verkehren, so Wehrle. Zudem verfüge die SBB nicht einfach über ungenutzte Zugskompositionen, die rasch irgendwo eingesetzt werden konnten.
Für solche Fälle arbeite die SBB mit regionalen Busbetrieben zusammen, die als Schienenersatz verkehren. Doch daure es eben eine gewisse Zeit, bis diese aufgeboten und instruiert seien. Zudem brauche es zur Hauptpendlerzeit sehr viele solche Bahnersatzbusse.