Die Strasse zwischen Realp und Hospental erhält keine Lawinensicherung. Der Urner Landrat hat am Mittwoch eine Motion abgelehnt, die ein Projekt aus Aufforstung, Lawinenverbauungen und Sprenganlagen für den Abschnitt Böschen gefordert hatte.
Die Mehrheit des Parlaments folgte mit 31 zu 27 Stimmen bei 1 Enthaltung dem Antrag der Regierung, die Motion nicht zu überweisen. Der Vorstoss stammte von Georg Simmen (FDP), der ein Projekt für eine nachhaltige Lawinensicherung der Strasse zwischen Hospental und Zumdorf forderte.
Anlass für den erneuten Vorstoss sei eine Lawinensprengung vom vergangenen April, die viel Schaden angerichtet habe.
Schutz des Schutzwaldes
Die geforderte Aufforstung von Schutzwald ist laut der Regierung nur möglich, wenn zum Schutz der Jungpflanzen darüber Lawinenverbauungen realisiert würden. Laut der Regierung würde beides rund 15 Millionen Franken kosten.
Das sei zwar billiger als eine Galerie, die mit 30 Millionen Franken zu Buche schlagen würde, sei aber nicht kostenwirksam und übersteige die finanziellen Ressourcen des Kantons Uri.
Die Kantonsstrasse zwischen Hospental und Realp sei zudem durch 23 weitere Lawinenzüge gefährdet und würde durch das Projekt nicht durchgängig Lawinensicher. Dagegen stehe mit der Bahn eine alternative, wintersichere Verkehrsverbindung zur Verfügung.
Bahnverbindung stärken
Für die Fraktion SP/Grüne machten die Begründungen der Regierung Sinn. Hundertprozentige Sicherheit gebe es bei Naturgefahren nicht. Es sei daher sinnvoller, in die Sicherheit der Bahnverbindung zu investieren, forderte der Sprecher.
Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti sagte, Ziel sei es, die Sperrtage für die Bahn zu verringern. Dazu seien Verbauungen nötig. Man versuche, zusammen mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn Lösungen zu finden. Gleichzeitig wolle man mit der Bewirtschaftung der Lawinensprengungen das Problem in den Griff bekommen.