«Es ist ein wichtiger Tag, für Bonfol, aber auch für den Kanton Jura», sagt der jurassische Umweltminister David Eray. Lange hatte der Kanton gemeinsam mit der Gemeinde Bonfol dafür gekämpft, dass die Basler Chemie die Sondermülldeponie totalsaniert und auch dafür bezahlt. «Es war uns immer ganz klar: wer die Deponie verursacht hat, soll auch dafür bezahlen. Kanton und Gemeinde müssen keinen Rappen bezahlen», so Eray.
Ganz anders die Situation im Baselbiet. Gemeinde, Kanton und Chemie haben sich jahrelang darüber gestritten, wie die Feldrebendeponie in Muttenz saniert werden soll. Nun hat der Kanton ein Machtwort gesprochen und eine Teilsanierung verfügt. Dagegen aber hat die Gemeinde Muttenz Einspruch eingelegt, Muttenz will eine Totalsanierung. Jetzt zeichnet sich ein jahrelanger Rechtsstreit bis vor Bundesgericht ab.
Warum aber schafft man es im Baselbiet nicht, was im Jura gelungen ist? Martin Forter ist Altlastenexperte und berät die Bewohnerinnen und Bewohner in Muttenz in ihrem Widerstand gegen die Basler Chemie. Für ihn ist der Grund klar, warum man sich im Baselbiet nicht einig wird: «Der Kanton und die Chemie sind miteinander verbandelt, im Jura war das nicht der Fall. Dort hat sich der Kanton von Anfang an auf die Seite der Gemeinde gestellt.»
Kanton will keine Stellung nehmen
Ein happiger Vorwurf an den Kanton Basel-Landschaft. Dort will niemand Stellung dazu nehmen, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. Auch bei der Gemeinde Muttenz will niemand diesen Vorwurf direkt kommentieren, nur so viel: Während den Verhandlungen sei deutlich geworden, dass der Informationsaustausch zwischen Kanton und Chemie hervorragend sei. In Muttenz hätte man sich gewünscht, dass der Austausch zwischen Kanton und Gemeinde ebenso gut gewesen wäre.
Wie auch immer: Bonfol feiert heute den Abschluss der Totalsanierung - wann Muttenz mit einer Sanierung der Feldrebendeponie anfangen kann, steht noch in den Sternen.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)