Das Gericht sprach den 26jährigen argentinischen Spieler, der zurzeit bei Augsburg in der 1. deutschen Bundesliga tätig ist, schuldig. Er erhält eine bedingte Gefängnisstrafe von 16 Monaten, dazu eine Busse von 20 Tagessätzen à 790 Franken. Zusammen mit den Verfahrenskosten sowie weiteren Kosten muss Bobadilla damit ca. 43 000 Franken Busse bezahlen.
Das Gericht entsprach punkto Gefängnisstrafe vollumfänglich dem Antrag der Staatsanwältin Claudia Wittmer. Sie hatte Bobadilla vorgeworfen, vorsätzlich eine elementare Verkehrsregel verletzt und damit bewusst das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzen oder sogar Todesopfern in Kauf genommen zu haben. Bobadillas Anwalt hatte eine zwölfmonatige, bedingte Gefängnisstrafe und eine Busse im Ermessen des Gerichts gefordert.
Der jetzt Verurteilte war letzten Sommer mit 111 Stundenkilometer durch seinen damaligen Wohnort Seewen gerast. Nach Abzug von 6 km/h Toleranz blieb eine Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit um 55 km/h. Die Anklage der Solothurner Staatsanwaltschaft hatte auf qualifizierte grobe Verletzung der Verkehrsregeln gelautet.
Weitere Verkehrsdelikte
Bei seiner Befragung durch Einzelrichter Markus Christ musste der Argentinier Auskunft geben über diverse andere Verkehrsvergehen, die ihm in den letzten Jahren in Deutschland und in der Schweiz zur Last gelegt wurden. Dabei ging es um andere Tempovergehen sowie Fahren ohne gültigen Fahrausweis oder im angetrunkenen Zustand. Auf eine entsprechende Frage des Gerichtspräsidenten versicherte Bobadilla, dass er aus dem Vorfall von Seewen gelernt habe und dass er künftig kein so schnelles Auto mehr steuern werde.
Am Tag vor seinem Raservergehen hätten seine Eltern private Probleme gehabt. Am Tag selber sei er in eine Auseinandersetzung mit seiner Freundin verwickelt gewesen. Weil zudem ein Spiel des FC Basel bevor gestanden habe und er zu spät unterwegs gewesen sei, habe er einen zeitlichen Stress gehabt, erklärte Bobadilla sein Tempovergehen. Der prominente Angeklagte war am Freitag morgen in Dornach von einer grossen Schar Journalisten erwartet worden.