Untersucht werden sollen dabei Vor- und Nachteile einer Umstellung auf die bei Trambetrieben übliche Spur - derzeit fährt die Waldenburgerbahn als schweizerisches Unikum auf 75 Zentimeter Spurweite. Die Bau- und Planungskommission des Landrats hatte die Prüfung beantragt, da der Betrieb während den Erneuerungsarbeiten ohnehin eingeschränkt wird.
Denn falls eine solche Umspurung vorgenommen werden sollte, wäre aus Sicht der Kommission Gelegenheit dazu, wenn die SBB etwa von 2018 bis 2023 den Bahnhof Liestal total umbauen und dieser somit ohnehin gesperrt wäre. Ausserdem könnte das derzeitige Rollmaterial ohne Mehraufwand noch bis dahin betrieben werden.
Im Parlament blieben der Antrag wie auch der Erneuerungskredit unbestritten. Die Regierung hatte in ihrer Vorlage eine Umspurung als derzeit nicht sinnvoll bezeichnet und dazu auf eine frühere vom Landrat abgesegnete Überprüfung verwiesen. Sie nehme den Zusatzauftrag selbstverständlich gerne entgegen, sagte indes nun in der Debatte Baudirektorin Sabine Pegoraro.
Umspurung würde Dampfbetrieb gefährden
Ob die Waldenburgerbahn tatsächlich umgespurt werden soll, wird allerdings
erst später entschieden; nötig wäre dazu eine erneute Regierungsvorlage. Dass eine Umstellung auch Probleme bereiten würde, nämlich für den Dampfbetrieb mit historischen Fahrzeugen, daran erinnerte die SVP. Dies sei tatsächlich eine «Knacknuss», sagte auch Baudirektorin Sabine Pegoraro.
Mit dem Kredit von 29 Millionen Franken sollen Erneuerungen an der Infrastruktur bis zum Jahr 2016 ausgeführt werden. Die Gesamtkosten dafür betragen 43 Millionen Franken, wovon jedoch ein Teil aber auf den Bund entfällt. Zusammen mit späteren Massnahmen kostet die gesamte Erneuerung rund 200 Millionen Franken. Die Waldenburgerbahn will auch neue Züge beschaffen.