Die Fronten bei der Abstimmung am 18. Mai sind klar: Gegen einen Kredit von insgesamt 77 Millionen Franken für die Umgestaltung des Vorplatzes des Badischen Bahnhofs sowie das Tram Erlenmatt haben CVP, LDP, FDP und SVP das Referendum ergriffen. Sie halten die neue Tramstrecke für eine viel zu teure Luxuslösung. Auf die 1,2 Kilometer lange Tramstrecke, die zwischen Badischem Bahnhof und Riehenring das neue Erlenmatt-Quartier erschliessen soll, entfällt mit rund 68 Millionen Franken der Löwenanteil des Kredits.
Für die Vorlage sind die SP, das Grüne Bündnis und die Grünliberalen. Sie argumentieren, dass die reinen Kosten für die Schienen bloss 15 Millionen Franken betrügen. Dies, weil der Bund 12 Millionen Franken an die Tramlinie zahlt, und weil ein Grossteil des Kredits für Strassenbauarbeiten benötigt würden. Besonders teuer ist die neue Tramlinie nämlich, weil sie über den Schwarzwaldtunnel der Autobahn A2 führt: Der Tunnel muss auf einer Strecke von rund 400 Meter verstärkt werden, damit er die schweren Trams tragen kann.
Abstimmung mit Signalwirkung?
Die Befürworter machen sich Sorgen, dass ein Nein zum Erlenmatt-Tram ein generelles Nein zum Ausbau des Tramnetzes bedeuten würde. «Wenn eine solche Abstimmung bachab geht, hat das Signalwirkung», sagt der EVP-Politiker Christoph Wydler gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Die Gegner des Erlenmatt-Trams wollen dieses Argument jedoch nicht gelten lassen. «In Basel will niemand auf einen Ausbau des Tramnetzes verzichten», sagt CVP-Grossrat Remo Galacchi. Er bekämpfe das Erlenmatt-Tram lediglich, weil es zu teuer sei und überflüssig, da das Erlenmatt-Quartier schon heute gut an den Öffentlichen Verkehr angeschlossen sei.