«Der Bildungsrat ist ein Blinddarm, er ist überflüssig», ist FDP-Landrat Paul Hofer überzeugt. Doch dass die FDP den Bildungsrat abschaffen will, liegt aber weniger daran, dass dieser nutzlos wäre, sondern er hat für ihren Geschmack einen zu grossen Einfluss auf die Bildungspolitik.
Der Bildungsrat besteht aus Vertretern der Lehrer, Wirtschaftsverbände, Kirchen, politischen Parteien. Präsidentin ist die Bildungsdirektorin Monica Gschwind. Die Idee des Bildungsrats ist, dass diese Fachleute entscheiden, was in den Schulstuben unterrichtet wird - und nicht die Politik. Doch genau dies stört die FDP. «Der Bildungsrat entscheidet Dinge, die den Steuerzahler Geld kosten», so Paul Hofer. Die Verantwortung für die Finanzen des Kantons sollte aber bei der Politik liegen.
Die FDP hat daher einen Vorstoss im Landrat eingereicht, der die Abschaffung des Bildungsrats fordert. Der Vorstoss dürfte durchaus Chancen haben, stammt er doch aus der Partei der Bildungsdirektorin Monica Gschwind - und das Vorhaben ist mit ihr abgesprochen.
Bildungsrat wehrt sich gegen seine Abschaffung
Der Bildungsrat selber - mit Ausnahme der Präsidentin - wehrt sich jedoch gegen seine Abschaffung. Vizepräsident Rolf Knechtli glaubt, die Politik wäre überfordert, wenn in Zukunft sie über Lehrpläne oder Stundentafeln entscheiden müsste. «Das sind langwierige Arbeiten.»
Und auch die Lehrerinnen und Lehrer fürchten die Konsequenzen, sollte künftig nur noch die Politik bestimmen, was in den Klassenzimmern unterrichtet wird. «Dann wären Sparmassnahmen im Bereich der Bildung Tür und Tor geöffnet», sagt Roger von Wartburg, Präsident des Lehrervereins Baselland. Ohne Bildungsrat könnte der Landrat nach Lust und Laune Schulstunden zusammenstreichen, befürchtet er.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)