Das Antikenmuseum, das am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen feiert, will sich künftig als kulturhistorisches Museum positionieren. Es brauche zum Beispiel die Auseinandersetzung mit dem politischen System: Das Museum wolle "mit der Erfahrung der Antike an der aktuellen Diskussion teilnehmen", so Bignasca in der Jubiläumspublikation.
Antreiber für die Museumsgründung 1966 waren Archäologen und Wirtschaftsführer aus Basel, die ihre privaten Sammlungen zur Verfügung stellten. Später kamen bedeutende Schenkungen hinzu, wie die renommierte Antikensammlung von Peter und Irene Ludwig.
Herkunft hinterfragen
Gerade weil sich private Kunstsammler früher nicht gross darum kümmerten, muss das Antikenmuseum selber die Herkunft seiner Stücke hinterfragen. 2011 übergab das Antikenmuseum ägyptischen Behörden ein Grabrelief, das zehn Jahre zuvor aus einem ägyptischen Antikenlager gestohlen worden war.
«Um systematisch die Herkunft aller Stücke zu klären fehlt uns die Zeit, da wären wir jahrelang beschäftigt», sagt Direktor Andrea Bignasca. Man werde jedoch aktiv, wenn der Verdacht auf Raubkunst bestehe oder bei Anfragen. Dank dem Kulturgütertransfer-Gesetz habe sich die Situation seit 2005 gebessert.
Allerdings gibt Bignasca auch zu bedenken, dass Kulturgüter in europäischen Museen sicher seien. «Heute sind viele der Herkunftsländer in der Krise. Zum Teil herrscht sogar Krieg und wird wertvolles Welt-Kulturerbe zerstört.»