Nach den Wirren bei den Basler Verkehrsbetrieben und der Basler Kantonalbank im vergangenen Jahr haben die Industriellen Werke Basel (IWB) eine interne Untersuchung eingeleitet. Diese sollte klären, ob es ähnliche Missstände gibt wie in den zwei anderen Unternehmen, die dem Kanton gehören.
Am Mittwochnachmittag gab nun Verwaltungsratspräsident Jens Alder Entwarnung. Missstände habe man keine gefunden, sagte er an einem Mediengespräch. So seien beispielsweise alle grossen Aufträge der IWB korrekt öffentlich ausgeschrieben worden.
Eine pikante Information gab Jens Alder aber dennoch preis: Wie bei der Kantonalbank haben auch bei den IWB in den letzten Jahren einzelne Verwaltungsräte privat Aufträge vom Unternehmen angenommen.
Rechsteiner lobbyierte in Bern
Im Zentrum steht hierbei der Basler Grossrat und Alt-Nationalrat Ruedi Rechsteiner (SP). Er erhielt vor drei Jahren ein Mandat von den IWB. Rechsteiner sollte sich in Bundesbern für die IWB einsetzen, als das Unternehmen befürchtete, dass die Eidgenössische Elektrizitätskommission das IWB-Netz tiefer bewerten würde. Wäre diese Befürchtung eingetroffen, hätte das Gesamtunternehmen IWB rund eine halbe Milliarde an Wert verloren.
Ruedi Rechsteiner habe in dieser Funktion gute Arbeit geleistet, betonte Jens Alder vor den Medien. «Es war ein durchschlagender Erfolg», dass sich Ruedi Rechsteiner für die IWB eingesetzt habe.
Rechsteiner will sich nicht äussern
Trotz dieses Erfolges und obschon er gegen kein Reglement verstossen hat, entschloss sich Rechsteiner vor einem Monat, dass er sein Honorar den IWB zurückzahle. Weshalb er die 16'000 Franken zurückzahlt, wollte Rechsteiner gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF nicht kommentieren. Rechsteiner hat aber wohl in den vergangenen Wochen festgestellt, dass die Öffentlichkeit wenig Verständnis zeigt, wenn Verwaltungsräte solche Aufträge annehmen.
Auch den IWB ist dies bewusst. Schon vor einem Jahr, lange vor der Diskussion um die Bankräte der Kantonalbank, hat das Unternehmen beschlossen, dass es keine Aufträge mehr an Verwaltungsräte vergibt.