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Basel Baselland Ausgeglitten: EHC Basel ist konkurs

Der Eishockey-Nationalliga B-Club EHC Basel AG hat die Bücher deponiert und Konkurs beantragt. Der Verwaltungsrat sah sich mit stetig wachsenden finanziellen Problemen konfrontiert.

Zukunft der Eishalle unklar

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Die St.-Jakob-Arena ist eine der modernsten Eishallen der Schweiz - und steht nun ohne professionellen Eishockey-Club da. Betreiberin der Halle ist die Genossenschaft St.-Jakob-Arena. Deren Präsident, Edi Zeller, sagt: «Der Betrieb geht sicher weiter.» Ob sich die Halle langfristig ohne Spitzeneishockey finanzieren lässt, weiss er aber nicht.

Der EHC Basel ist konkurs. Das teilte der Verwaltungsrat an einer Medienkonferenz am Montag mit. Somit gibt es zumindest vorläufig kein Spitzen-Eishockey mehr in der Nordwestschweiz. Die Mannschaft von Dino Stecher hatte die Vorbereitung auf die kommende NLB-Saison erst vor zwei Wochen aufgenommen. Die erste Mannschaft der EHC Basel Sharks spielte seit 2008 in der Nationalliga B - allerdings mit eher mässigem Erfolg.

Die schlechte finanzielle Lage des EHC Basel hat auch mit den Leistungen auf dem Eis zu tun: die Zuschauerzahlen lagen im Schnitt bei nur 1381 Eintritten, die Billetteinnahmen waren entsprechend tief. Der Verwaltungsrat beklagt in der Stellungnahme die fehlende Unterstützung der breiten Öffentlichkeit.

Im Herbst 2013 bemühte sich der Verwaltungsrat, die St. Jakob-Arena zu kaufen, um mit zusätzlichen Einnahmen aus privater Bewirtschaftung der Halle den Sportbetrieb teilweise querfinanzieren zu können. Der Kauf scheiterte aber. Der 53-jährige Verwaltungsratspräsident und Banker Matthias Preiswerk und seine Kollegen schossen jährlich bis zu «siebenstellige Summen» ein. Dies sei nicht mehr möglich.

National League berät EHC-Rückzug aus Nati B

Die Bankrotterklärung des Klubs kam auch für die National League überraschend. Sie berät derzeit über den Fall und den drohenden Rückzug des Klubs aus der zweithöchsten Spielklasse. In der NLB erfolgten in den letzten Jahren wiederholt Rückzüge aus finanziellen Gründen (z.B. Sierre, Martigny, Forward Morges, Neuchâtel Young Sprinters). Mit Basel, das in der letzten Saison Sechster war und in den Playoff-Viertelfinals ausschied, umfasst die aktuelle NLB zehn Vereine.

Nationalliga-Direktor Ueli Schwarz, der bis vor sieben Jahren noch selbst CEO bei Basel war, gibt zu: «Die Nachricht hat uns aus heiterem Himmel erreicht.» Es sei indes eine ganz andere Ausgangslage als bei den vergangenen Fällen vorhanden. «Bei der letzten Meldungspflicht per Ende Februar waren sämtliche Verbindlichkeiten des Klubs beglichen. Es gab keinerlei Verbindlichkeiten, die nicht eingehalten werden konnten.»

Nachwuchs des EHC nicht unmittelbar betroffen

Es besteht insofern noch Hoffnung für eine Rettung des EHC Basel, weil der Konkurs laut Schwarz noch nicht verhängt oder eingetragen ist. Einen nachträglichen Aufsteiger aus der 1. Liga wird es aber so gut wie sicher nicht geben, da einzig der HC Sion seine offizielle Bewerbung für eine Promotion eingereicht hatte. Und die Walliser erfüllten in der letzten Saison das sportliche Kriterium (Erreichen der Top-3-Finalrunde um Erstliga-Meistertitel) nicht.

Der Nachwuchs ist vom Konkurs nicht unmittelbar betroffen. Die Nachwuchsteams laufen seit zwei Jahren unter der EHC Basel Young Sharks AG. Der EHC Basel hatte bereits 1987 eine Finanzkrise und begann in der 2. Liga. Erst 2000 schaffte man den Aufstieg und spielte gar vier Saisons (2003/04, 2005/06, 2006/07, 2007/08) in der NLA. 1946 und 1952 war man NLA-Zweiter. In dieser Zeit verzeichnete man auch die höchsten Besucherzahlen der 82-jährigen Klubgeschichte. Insgesamt war Basel dreimal NLB-Meister (1956, 2003 und 2005).

(racc/sda/künp; Regionaljournal Basel 17:30)

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