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Bild 1 von 6. Wer alkoholfreies Bier brauen will, muss bei dieser Anlage jeweils nur einen Schlauch anschliessen und einschalten, sagt Wolfgang Riedl von der FHNW in Muttenz. Bildquelle: Michael Müller/SRF.
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Bild 2 von 6. In der Anlage können pro Stunde bis zu 2 Hektoliter alkoholfreies Bier hergestellt werden. Bildquelle: Michael Müller/SRF.
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Bild 3 von 6. Herzstück der Anlage ist ein sogenanntes Refraktometer, das den Alkoholgehalt im herausgefilterten Wasser misst. Bildquelle: Michael Müller/SRF.
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Bild 4 von 6. Das alkoholhaltige Bier fliesst durch diese Polymer-Membran. Dort wird der Alkohol und Wasser von den übrigen Inhaltsstoffen des Biers getrennt. Bildquelle: Michael Müller/SRF.
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Bild 5 von 6. Dieses Refratkometer misst den Alkoholgehalt im ausgeschiedenen Wasser und steuert die ganze Anlage. Bildquelle: Michael Müller/SRF.
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Bild 6 von 6. In diesem Tank entsteht das Bier. Erst danach wird ihm der Alkohol entzogen. Bildquelle: Michael Müller/SRF.
Das neue Verfahren beruht auf einem einfachen Filtersystem. Das bereits gegorene Bier wird dabei mit Druck durch einen Polymerfilter gedrückt. Dabei wird das alkoholhaltige Wasser von den anderen Inhaltsstoffen des Biers getrennt und durch alkoholfreies Wasser ersetzt. Der Prozess wird von einem einfachen Mess- und Steuergerät, einem sogenannten Refraktometer, überwacht und läuft komplett automatisch ab. Sobald der Alkoholgehalt unter ein halbes Prozent fällt, schaltet die Anlage ab.
Dies mache die kleine und relativ günstige Anlage gerade für kleinere Brauereien attraktiv, ist Professor Wolfgang Riedl, Leiter des Zentrums für Verfahrenstechnik an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW überzeugt: «Das ist das schöne an diesem Verfahren: Das Bier aus dem Tank an die Anlage anschliessen, über Nacht aufarbeiten lassen. Und am nächsten Morgen liegt in dem Tank, in dem am Vortag noch alkoholhaltiges Bier gelagert war, alkoholfreies Bier und kann dann abgefüllt werden.»
Kompakte Anlage auf für Kleinbrauerien erschwinglich
Sollte die Anlage tatsächlich so einfach funktionieren, ist sie für kleinere Brauereien tatsächlich interessant. Denn für diese war die Produktion von alkoholfreiem Bier wenig attraktiv. So sagt Luzius Bosshard, Geschäftsleiter von der Brauerei: «Unser Bier» in Basel: «Die Anlage ist kompakt und könnte gut bei uns eingebaut werden. Und auch die Kosten sind nicht so hoch wie bisherige Anlagen.»
Statt wie bisher über 100'000 Franken soll eine solche Anlage nur noch zwischen 35'000 und 40'000 Franken kosten. Noch existiert aber erst ein Prototyp. Und auch den Praxistest in einer Brauerei hat die Anlage noch nicht bestanden. Trotzdem ist die Hoffnung berechtigt, dass es vielleicht schon bald auch alkoholfreies Bier auch aus kleineren Brauereien gibt.