Der Beschluss, am US-Programm teilzunehmen, sei an einer Verwaltungsratssitzung gefallen, teilte die Bank Coop am Mittwochmorgen mit. Grund seien Risikoüberlegungen. Im Hinblick auf die in der Kategorie 2 drohenden Bussen legt das Institut im Jahresabschluss 2013 insgesamt 9 Millionen Schweizer zurück.
«Nie aktiv» mit US-Kunden geschäftet
Die Bank Coop versichert, sie habe das US-Geschäft «nie aktiv betrieben» und die Anzahl ihrer Kunden aus den USA sei ebenso wie deren Vermögenswerte sehr gering, sie machten weniger als 0,3 Prozent der Kundenvermögen aus. Dennoch könne das Institut nicht ausschliessen, dass in Einzelfällen US-Steuerrecht verletzt worden sei.
Mit der Einteilung in Kategorie 2 komme die Bank auch einer entsprechenden Aufforderung der Finanzmarktaufsicht nach, welche diese Einteilung bei Zweifeln als verantwortungsvoll einstuft. Eine Bank, die sich in der Kategorie 3 einteilt und ihre Unschuld beweisen muss, könnte durch einen reuigen US-Kunden überrumpelt werden, der sich bei der Justiz meldet.
Das US-Programm sieht für Banken der Kategorie 2 nach Abschluss des Verfahrens Bussen in Höhe von 20 bis 50 Prozent der am Fiskus vorbeigeschmuggelten Vermögenswerte vor. Gleichzeitig werden die Banken dadurch vor einer Strafverfolgung geschützt. Nach Angaben der Bank Coop fällt ein substanzieller Teil ihrer Rückstellung von 9 Millionen für den Untersuchungsaufwand an, der Rest ist für die allfällige Busse vorgesehen.
Basler Kantonalbank in Kartegorie 1
Mit der Bank Coop ist aktuell bekannt, dass sich vier Banken der Kategorie 2 anschliessen. Die Bank Coop gesellt sich zur Cornèr Bank, zur Berner Kantonalbank und zur Regionalbankengruppe Valiant. Die Bank Vontobel entschied sich für Kategorie 3 und muss damit ihrer Unschuld beweisen.
Die Mehrheitseignerin der Bank Coop, die Kantonalbank Basel-Stadt, ist eine der Schweizer Banken in Kategorie 1. Gegen sie laufen in den USA bereits Untersuchungen. Sie befindet sich damit in Gesellschaft von Credit Suisse, Zürcher Kantonalbank, Julius Bär und anderen.
Die Frist für die Banken, der Finma zu melden, in welcher Kategorie sie sich einteilen wollen, ist am Montag abgelaufen. Die Meldefrist beim US-Justizdepartement läuft am 31. Dezember ab. Von den grösseren Banken, gegen die nicht bereits ermittelt wird, hat die Raiffeisengruppe einen Entscheid an der Verwaltungsratssitzung vom Freitag angekündigt.