Wer in Basel wohnt, kann seine Haushaltsabfälle derzeit zweimal pro Woche entsorgen. Dann holen die Mitarbeiter der Stadtreinigung die Bebbisäcke ab, die an den Strassenrand gestellt wurden. Dieses heutige System hat jedoch zwei gravierende Nachteile: Die Mitarbeiter der Stadtreinigung klagen über gesundheitliche Probleme, weil sie schwere Säcke tragen müssen. Und: Obwohl es verboten ist, stellen die Leute ihre Abfallsäcke teilweise bereits mehrere Tage vor der Kehrrichtabfuhr aufs Trottoir.
620 unterirdische Abfallcontainer statt Bebbisäcke
Nun möchte die Basler Regierung ein neues Abfallsystem einführen, das eine radikale Änderung zur heutigen Praxis bedeutet. In Zukunft soll es in der ganzen Stadt unterirdische Container geben. Insgesamt 620 solcher Unterflur-Container sind geplant. Derart viele Container sind nötig, damit niemand weiter als 100 Meter gehen muss, um seinen Abfall zu entsorgen.
Diese Container-Lösung hat den Vorteil, dass die Baslerinnen und Basler ihren Abfall sieben Tage pro Woche entsorgen können. Zudem muss das Personal der Stadtreinigung keine schweren Säcke mehr tragen. Nachteil des neuen Systems ist, dass nicht mehr alle Stadtbewohner ihre Bebbisäcke vor der Haustüre deponieren können, sondern teilweise bis zu 100 Meter zu einem Container gehen müssen.
Die Kosten für die Umstellung auf das neue System belaufen sich auf über 26 Millionen Franken. Die Regierung will rund 20 Millionen Franken von den Industriellen Werken (IWB) hereinholen - die Verbrennungsgebühren seien in den letzten Jahren zu hoch gewesen. Das Containerkonzept sei jährlich eine Million Franken billiger als die Abfuhr, betont die Regierung.
Pläne bereits bekannt
Über das neue Abfallsystem hatte das «Regionaljournal Basel» von Radio SRF vor mehr als einem Monat bereits berichtet. Damals wollte sich die Verwaltung jedoch nicht über die Pläne äussern, weil die Regierung sie noch nicht offiziell abgesegnet hatte. Am Dienstag nun hat die Regierung in einer Mitteilung über ihre Pläne informiert.