Morgens um acht ist das erste «Flexity» langsam vom Sattelschlepper über eine Rampe auf Basler Schienen gerollt. Ein Akt, der auch für die Arbeiter etwas Spezielles ist: «Eine Erstanlieferung ist schon etwas Besonderes», sagt ein Mitarbeiter und ergänzt: «Man ist immer etwas erleichtert, wenn das Tram auf den Schienen ist».
Das «Flexity» in kindlichem Gewand
Besonders ist auch die äussere Erscheinung des Trams: Kinder vom Basler Kinderbüro haben das Tram gestaltet, mit typischen Basler Motiven: Das Rot-Blau des FCB, das Münster oder eine Fasnachtstrommel sind beispielsweise darauf zu sehen.
Immer wird das neue Flexity-Tram aber nicht in diesem künstlerischen Kleid auf den Basler Schienen unterwegs sein. Nach zwei Monaten werden die Kinderzeichnungen dem typischen Grün der BVB weichen müssen.
Die Testphase dauert zwei Monate
Während einer zweimonatigen Testphase verkehrt das Tram auf dem ganzen Schienennetz der BVB. Danach sei geplant, das Tram vorerst auf den Linien 6 und 8 einzusetzen. In den kommenden drei Jahren stockt die BVB die Flotte mit weiteren 60 solcher «Flexitys» auf. Eine Investition, die das Unternehmen rund 255 Millionen Franken kostet.
Die Anschaffung des «Drämmlis» sei mehr als nur der Kauf eines Verkehrsmittels. Das Tram symbolisiere auch einen Neuanfang für die Basler Verkehrsbetriebe: «Es ist ein Freudentag», sagt Verwaltungsratspräsident Paul Blumenthal. «Wir wollen mit dem Tram schwierige Zeiten rund um den Skandal und die Fehlleistungen der früheren Unternehmensführung abschliessen.»
Nur einer hat die Gunst der Stunde nicht genutzt: Der zuständige Basler Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels war abwesend – an einer wichtigen Sitzung in Bern, hiess es. Wäre der Anlass doch auch für ihn eine gute Möglichkeit gewesen, wieder einmal etwas Positives im Zusammenhang mit den BVB zu melden. Für Wessels in die Bresche gesprungen ist sein Regierungskollege Christoph Eymann.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)