Vorkommnisse wie die jüngsten Vorwürfe an die Adresse des Pflegepersonals zweier Binninger Altersheime machen es erneut deutlich: trotz vielen Ansagen fehlt im Kanton Basel-Landschaft noch immer eine neutrale Ombudsstelle für Altersfragen. Diese Stelle könnte beispielsweise Vorwürfe, Heimbewohnerinnen und -bewohner würden vom Personal schlecht behandelt, neutral untersuchen.
Anfangs Juli fallen Entscheidungen
Basel-Stadt hat solch eine Stelle schon über zehn Jahre, im Landkanton wurde im Zusammenhang mit einem neuen Altersleitbild lange darauf gewartet. Nun scheint es bald soweit zu sein: der Pflege-Verband Spitex, der Verband Baselbieter Alters- und Pflegeheime, beides private Organisationen, spannen mit dem Verband Baselbieter Gemeinden zusammen, um die Stelle einzurichten. An einer gemeinsamen Sitzung anfangs Juli soll definitiv beschlossen werden, welches Modell gewählt und wie genau es mit der Finanzierung aussieht. Dies sagt der Geschäftsführer des Verbandes, Ueli Kräuchi, gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Eine Möglichkeit, die noch im Gespräch sei, wäre, dass die Basler Ombudsfrau Regula Diehl auch das Baselbiet betreut: «Das ist eine durchaus vorstellbare Lösung» sagt Kräuchi.
Nur aus der Distanz dabei ist beim ganzen Projekt dagegen der Kanton. Dies hänge mit der Struktur der Alterspolitik zusammen, sagt Gabriele Marty, Leiterin Alter und Gesundheit in der Gesundheitsdirektion in Liestal: «Diese Politik ist grundsätzlich Sache der Gemeinden, nicht des Kantons.» Aber auch Marty hält es für wichtig, dass die Ombudsstelle bald kommt: «Gerade mit Blick auf die Dinge, die in Binningen passiert sind.»