Ende Juli erhalten alle Frauen mit Wohnsitz Kanton Basel-Stadt eine Aufforderung, sich am Mammografie-Screening-Programm des Kantons zu beteiligen. Sechs Röntgeninstitute stehen den Frauen zur Verfügung. Eine Anmeldung kann ohne Hausarzt erfolgen.
Gesundheitsdirektor Carlo Conti verspricht sich Verschiedenes durch die Screenings. Viele Frauen würden sich jetzt schon regelmässig untersuchen lassen. Doch das reiche noch nicht, sagt er.
Carlo Conti will Chancengleichheit
«Es gibt Bevölkerungsgruppen, die sind bei der Prävention nur schwach vertreten. Für Migrantinnen, Frauen aus bildungsfernen Schichten oder auch Frauen aus sozial benachteiligten Gruppen ist der Weg ins radiologische Institut schwierig», glaubt Conti.
Weiter könne durch die Screenings das Vieraugenprinzip - dass also ein zweiter Arzt die Röntgenbilder untersucht und analysiert - einfacher umgesetzt werden. Dies sei jetzt trotz zahlreicher Untersuchungen nicht der Fall.
Kritik von Ärzten am Programm
Kritik an dieser Art von Brustkrebsprävention kommt ausgerechnet aus Ärztekreisen. «Jede Röntgenaufnahme birgt die Gefahr, dass das Wachstum eines Krebsgeschwüres ausgelöst wird», sagt Claudio Knüsli von den Ärzten zur Verhütung eines Atomkrieges.
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Mit Ultraschall- und Magnetresonanzuntersuchungen stünden Alternativen zur Verfügung, die nicht die gleichen Gefahren wie die ionisierenden Strahlen aufweisen. Gefährdet seien vor allem Patientinnen mit dem Gen BRCA1 und BRCA2. Jenem Gen also, das für den Ausbruch des Brustkrebs verantwortlich sei.
Kanton Baselland noch nicht so weit
Im Kanton Baselland sind die Bemühungen noch nicht gleich weit gediehen. Ein Kreditbegehren in der Höhe von 2 Millionen Franken liegt seit heute beim Landrat. Wird es bewilligt, so startet der Kanton Baselland im nächsten Jahr ebenfalls mit einem Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)