Das Gesundheitsdepartement will die Bezeichnung «Alterspolitik» durch den Begriff
«Basel 55+» ersetzen. Jeweils kommende Generationen sollen frühzeitig in die Planung einbezogen werden. Ziel sei ein möglichst lange selbstbestimmtes Leben für alle Einwohnerinnen und Einwohner.
Der Staat soll zwar koordinieren, aber nur dort selber aktiv werden, wo Einzelne oder kleine Gruppen überfordert sind. Ganz nach dem Grundsatz: Hilfe zur Selbsthilfe. Gesundheitsdirektor Carlo Conti bestont: «Wir wollen nicht eingreifen, aber wir wollen klar stellen, dass der Anteil der älteren Bevölkerung ständig wächst.»
Jährliche Konferenz
Enger zusammenarbeiten sollen Verwaltung und Landgemeinden mit den Stadtteilsekretariaten, externen Partnern wie CMS, GGG oder Pro Senectute, sowie mit einem neu gegründeten Verein namens «55+ Basler Seniorenkonferenz». Dieser soll jährlich eine Konferenz durchführen.
Themenschwerpunkte seien unter anderem Existenzsicherung, Gesundheitsförderung und Prävention, Versorgungssicherheit, Betreuung und Pflege, neue Technologien, Wohnen, Sicherheit und Mobilität, Integration und Migration sowie Generationenbeziehungen, schreibt das Gesundheitsdepartement.
Für Philipp Ryser von der Organisation «Pro Senectute» geht der eingeschlagene Weg in die richtige Richtung. Er betont jedoch, dass Älterwerden nicht nur Pflegeheim und Spitex bedeutet. Die Bandbreite an Interessen im Alter ist enorm: «Sehr viele Leute über 55 respektive 65 empfinden sich nicht als alt, sondern sind an Bildung interessiert, sind Sportler oder Künstler.»
Mehr Über-65-Jährige als Unter-19-Jährige
Der markant steigende Anteil von Einwohnern im Rentenalter bringt Mehraufwand für Unterstützung, Versorgung und Pflege. Finanzieren muss dies der gleichzeitig sinkende Anteil im erwerbsfähigen Alter.
Laut Gesundheitsdepartement leben schon heute in Basel-Stadt mehr über 65-Jährige als unter 19-Jährige.