Knapp 40'000 Zuschauerinnen und Zuschauer lockte die erste Ausgabe des Basel Tattoo im Jahre 2006 an. Diese Zahl verdreifachte sich in den letzten Jahren auf 120'000.
Dieses Jahr kam das Tattoo aber erstmals an seine Grenzen. Zum einen wegen der Querelen rund um die Bewilligung der WC-Anlagen, zum andern auch vom Publikumsinteresse her: Das Tattoo 2013 war vor der Premiere noch nicht ausverkauft.
Dennoch: die Hauptprobe am Donnerstag fand vor vollen Rängen statt. Und im Hof der Basler Kaserne war wie in den Vorjahren ein farbiges und präzises Programm zu sehen und zu hören - dabei liessen auch Klänge aufhorchen, die wenig mit Militärmusik zu tun haben. Im Regionaljournal Basel auf SRF 1 zeigt dies besonders schön eine Feuerwehr-Formation aus Paris, die natürlich auch einen Cancan in ihr Programm einbaut.
Produzent Julliard setzt auf Pole Exotik und Swissness
Mit diesem Konzept schaffte es das Basel Tattoo zur international zweitwichtigsten Veranstaltung für Militärmusik. Mehr Zuschauerinnen und Zuschauer kann das Tattoo am eigentlichen Festival nicht erreichen. Die Arena kann kaum mehr weiter ausgebaut werden und mehr Veranstaltungen würden wohl kaum bewilligt. Mit ein Grund, dass die Organisatoren jedes Jahr viele Nebenveranstaltungen wie Paraden und Saalkonzerte um ihr Festival herum auf die Beine stellen.
Um im internationalen Konkurrenzkampf bestehen zu können, muss aber vor allem das Programm des eigentlichen Festivals innovativ bleiben. Produzent Erik Julliard setzt dabei zum einen auf Exotik: am Basel Tattoo 2013 kam eine Formation sogar von den Tonga-Inseln - sie hatte einen Flug von 17'000 Kilometern hinter sich. Und Julliard setzt auf Swissness: Neben Märschen und Liedern aus Basel im Programm, setzt der Produzent immer wieder auch auf Schweizer Künstler.
schr/racc