An grösseren Anlässen seien die strengen Auflagen nicht umsetzbar, argumentierten die Gegner des Mehrweggeschirrs im Grossen Rat. FDP-Grossrat Ernst Mutschler, Gründer und früherer Organisator des Festivals «Em Bebbi sy Jazz», rechnet vor, dass die Mehrweg-Auflagen seinem Festival Kosten von rund 50'000 Franken verursachen würden. Das würde Veranstaltungen zerstören, fügte Mutschler an.
Auch die Befürworter des Mehrweggeschirrs gaben zwar zu, dass das Gesetz noch an Kinderkrankheiten leide. SP-Grossrätin Brigitte Heilbronner hielt dem aber entgegen: «Jetzt müssen wir die Schwächen verbessern und nicht einfach die Flinte ins Korn werfen.» Die Ratslinke argumentiere, dass Anlässe wie das Jugend-Kulturfestival beweisen würden, dass die Auflagen umsetzbar seien. Dies sollte auch an anderen Grossanlässen möglich sein, argumentierten die Anhänger des Mehrweggeschirrs.
Mit ihrem Appell konnten sich die Befürworter der strengen Regeln zum Mehrweggeschirr jedoch nicht durchsetzen. Der Grosse Rat sprach sich für eine Lockerung der Vorschriften mit 61 gegen 22 Stimmen aus. Entsprechend sollen die Vorschriften so angepasst werden, dass neben der Fasnacht auch die Herbstmesse vom Mehrweggeschirr befreit wird. Ausserdem sollen für weitere öffentliche Anlässe Ausnahmen möglich sein.