Das neue Kulturleitbild hat eine lange Vorgeschichte: über ein neues Kulturgesetz hatte der Baselbieter Landrat bereits 2009 debattiert. Dabei wies er die Vorlage aber an die Regierung zurück und verlangte mit einem danach eingereichten Vorstoss zuerst ein Kulturleitbild.
Beim jetzigen Papier handelt es sich bereits um das fünfte von der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion präsentierte Kulturleitbild seit 1989. Es beinhaltet in sieben Abschnitten und fünf Anhängen einen kulturpolitischen Tour d'Horizon sowie Leitlinien, Kriterien, Konditionen, Prioritäten und Programme bis ins Jahr 2017.
Gemeinden sollen stärker eingebunden werden
Besonders erwähnenswert beim neuen Kulturleitbild ist eine stärkere Einbindung der Baselbieter Gemeinden - die sollten sich stärker einbinden. «Eigenständige Baselbieter Kultur kann nur aus der Nähe für die Nähe gemacht werden» sagt dazu der Baselbieter Kulturchef Niggi Ullrich. Aehnliches war auch an der Kultur-Tagsatzung vor gut zwei Jahren verlangt worden.
Für einen Kritiker der aktuellen Baselbieter Kultur-Politik, der SVP-Landrat Georges Thüring ist das allerdings nicht genug, ihm ist das Kulturleitbild zu wenig konkret: «Ich vermisse die Chöre, die Laien-Theaterspieler und noch anderes" sagt Thüring dem Regionaljournal.
Wie geht es nun weiter? Nach der Veröffentlichung des Kulturleitbilds will die Regierung dem Landrat erneut eine Vorlage für ein Kulturgesetz vorlegen. Dieses soll die Kulturförderung durch Kanton und Gemeinden im Baselbiet und der Region regeln und könnte im Spätherbst zur Beratung in den Landrat kommen.