Im Vorfeld zu den drei Bildungsvorlagen, die am 5. Juni im Baselbiet vors Volk kommen, hat der Lehrerinnen- und Lehrerverein Baselland eine Umfrage unter den Lehrpersonen durchgeführt. 600 Lehrerinnen und Lehrer haben mitgemacht.
Bei dieser Umfrage zeigt sich: Sammelfächer, die Teil des Lehrplans 21 sind, kommen bei vielen Baselbieter Lehrerinnen und Lehren schlecht an. Die meisten sagen, sie seien gegen diese Sammelfächer. Auf Sekundarstufe sind es gar mehr als 70 Prozent, die die Sammelfächer ablehnen. Bei Sammelfächern werden verschiedene Fächer zusammengelegt, also beispielsweise Biologie, Chemie und Physik.
Der Präsident des Lehrerinnen und Lehrervereins Baselland,Roger von Wartburg, sagt, viele hätten Angst, dass die Qualität des Unterrichts leiden würde. «Viele unterrichten bis jetzt nur ein Teil der Fächer, die nun zusammengefasst werden. Und sie machen sich Sorgen, ob sie auch bei den andern Fächer fachlich und fachdidaktisch gut ausgebildet werden, so dass sie diese Fächer ebenfalls adäquat unterrichten können.» Von Wartburg befürchtet konkret, dass die Lehrerinnen und Lehrer nicht genügend Geld für Weiterbildungen bekommen.
Weniger deutlich ist die Ablehnung der Sammelfächer bei Primarlehrerinnen und Primarlehrern, die mit Sammelfächern bereits vertraut sind.
Landrat soll sich bei Bildung nicht einmischen
Zweifel hegen die Lehrerinnen und Lehrer auch gegenüber den Bildungskompetenzen des Landrates. Dass das Parlament über den Inhalt des Lehrplans 21 bestimmen soll, wie es eine der Initiativen verlangt, findet die Lehrerschaft derselben Umfrage zufolge schlecht. Am deutlichsten zeigt sich dies bei den Gymnasiallehrern. 67 Prozent der befragten Gymnasiallehrer lehnen es ab, dass der Landrat künftig mitredet, wenn es um die Inhalte des Lehrplan 21 geht.