650'000 Legehennen werden jedes Jahr in der Schweiz zu Biogas verarbeitet, weil man keine andere Verwendung für sie findet. Früher landeten sie noch auf den Tellern der Schweizer Haushalte. Heute servieren die Leute aber immer weniger Suppenhühner.
Metzgerlehrling Raffael Jenzer stört sich an dieser Verschwendung von Lebensmitteln. Er hat zusammen mit seinem Schulkollegen Tobias Baumann eine Pastete kreiert, in der Fleisch von Suppenhühnern und auch Hühnerleber verarbeitet wird. «Es kommt unglaublich gut an», sagt Raffael Jenzer. In den letzten Wochen hätten sie während einer Aktion 200 Kilogramm Pasteten produziert und verkauft.
«Wir wollen keine riesigen Mengen verarbeiten, sondern vor allem auf das Problem aufmerksam machen.» Die Kunden kennen die Geschichte und würden sie weitererzählen.
Geschichten verkaufen
Raffael Jenzer macht seine Lehre im elterlichen Betrieb, der Metzgerei Jenzer in Arlesheim. Fleisch aus tiergerechter Haltung sei seit 20 Jahren die Philosophie des Betriebs. Die Tiere sollen draussen leben. Für den 18-Jährigen, der mit sieben Jahren erstmals am Hot-Dog-Stand arbeitete, ist das selbstverständlich. Und wenn man heute Fleisch verkaufen wolle, müsse man auch Geschichten verkaufen. Wie zum Beispiel jene der Coq-au-vin-Pastete, die mindestens zur Hälfte aus Fleisch besteht, das sonst weggeworfen würde.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)