Im Kanton Baselland müssen Flüchtlingskinder, die ohne Eltern oder Begleitung auf der Flucht sind, in Asylzentren ausharren. Dort werde man ihren Bedürfnissen sicher nicht gerecht, sagen die zuständigen Stellen. Vor allem in der Nacht seien die Kinder auf sich gestellt oder auf die erwachsenen Asylbewerber angewiesen.
Ein Wohnheim für Flüchtlingskinder ohne Begleitung
Ginge es nach dem Wunsch des Baselbieter Asylkoordinators Rolf Rossi, sollte der Kanton ein Heim einrichten, in dem die Flüchtlingskinder und Jugendlichen altersgerecht und von Fachleuten betreut werden. Dies so lange, bis ein geeigneter Ort für die Zukunft gefunden werde, wie zum Beispiel ein Platz in einem anderen Heim oder bei einer Pflegefamilie. Rolf Rossi rechnet bis Ende September mit einem Lösungsvorschlag der Regierung. Diese hat bereits vom Parlament den Auftrag erhalten, Lösungen für die sogenannten UMAs (unbegleitete minderjährige Asylsuchende) zu finden.
Gemeinden werden auch selber aktiv
In der Zwischenzeit werden einzelne Gemeinden selber aktiv, wie zum Beispiel in Binningen. Melden sich dort Menschen aus der Bevölkerung, die den Flüchtlingen helfen möchten, zeigt ihnen die zuständige Gemeinderätin die Möglichkeit auf, Kinder bei sich aufzunehmen. Diese müssten sich dann beim kantonalen Pflegefamiliendienst melden. Dieser klärt ab, ob sich die Familie als Pflegefamilie eignet und begleitet diese auch professionell.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)