«Die SVP würde einen Ausländer mit der gleichen Vergangenheit sofort ausschaffen», so Stefan Lüthi, Fraktionspräsident der SP, zu den Steuerschulden von Joël Thüring. Die SP hat deshalb Stimmfreigabe beschlossen. Die Partei sei in der Frage gespalten und stehe nicht geschlossen hinter Joël Thüring.
Ähnlich ist die Ausgangslage in der CVP/EVP-Fraktion. Auch dort schreiben nicht alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier Joel Thürings Namen auf den Wahlzettel. Einen eigenen Kandidaten oder eine eigene Kandidatin ins Rennen zu schicken, sei jedoch kein Thema. «Den Anspruch der SVP auf das Amt bestreiten wir nicht. Jene Fraktionsmitglieder, die nicht Joël Thüring wählen, wählen jemand anderes von der SVP», so Fraktionspräsident Remo Gallacchi.
Joël Thüring dürfte also gewählt werden, wenn auch mit einem schlechten Resultat. Er wäre erst der zweite SVP-Grossrat, der Statthalter, bzw. dann Grossratspräsident wird. Patrick Hafner wurde 2008 zum Statthalter gewählt, er erhielt damals nur 72 der 117 gültigen Stimmen. Doch während bei Patrick Hafner die Partei eine Rolle spielte, geht es bei Joël Thüring insbesondere um dessen Steuerschulden.
(Regionaljournal Basel, 06.32 Uhr)