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Basel Baselland BASF streicht in Region Basel 350 Stellen

Der deutsche Chemiekonzern will die Standorte Basel und Schweizerhalle «zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit» neu strukturieren. Betroffen vom Abbau sind vor allem die Geschäftseinheiten Plastikadditive und Pigmente. Der Abbau soll bis 2015 erfolgen.

Die BASF streicht in der Region Basel bis zu 350 Stellen. Die Standorte Basel und Schweizerhalle sollen «zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit» neu strukturiert werden, wie der deutsche Konzern mitteilt. Weltweit streicht BASF 500 Stellen.

BASF will das Basler Klybeck-Areal verkaufen. Basis für Konsultationen mit der Personalvertretung bilde der bestehende Sozialplan. BASF stellt in Aussicht, «für möglichst viele betroffene Mitarbeitende Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Gruppengesellschaften zu finden».

Betroffen vom Abbau sind die Geschäftseinheiten Plastikadditive und Pigmente: Unter anderem sei diesen in Asien neue Konkurrenz erwachsen, begründet die Konzernleitung den Abbau. Die Neustrukturierung soll bis Ende 2015 erfolgen.

Nicht betroffen vom Stellenabbau sei der Bereich Papier-Chemikalien von BASF. Dieser hat in Basel seinen Hauptsitz.

Basler Regierung verlangt von BASF Erklärungen

Der Basler Regierungsrat zeigt sich in einer ersten Reaktion bestürzt und enttäuscht über den «massiven Stellenabbau» bei BASF. Die Regierung wählt in ihrer Medienmitteilung deutliche Worte. Sie fordert vom Chemiekonzern «mit Nachdruck eine möglichst tiefe Zahl von Kündigungen und einen grosszügigen Sozialplan». Weiter verlangt sie, dass BASF alle Lehrverhältnisse beibehält.

 

Die Kantonsregierung verweist auf den BASF-Gesamtumsatz von rund 70 Milliarden Euro weltweit und den Konzerngewinn von fast 7 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Besorgt ist die Regierung ferner darüber, dass der Abbau diesmal auch die Forschung betrifft. Sie verlangt von BASF weitere Erklärungen. 

Syna: «Menschenfeindliche Geschäftspolitik»

Der Verband Angestellte Schweiz äussert sich in einem Communiqué ebenfalls beunruhigt über den Abbau bei Produktmanagement und Forschung als Kernfunktionen. Das lasse für das Verbleibende in Basel «wenig Gutes erahnen». Strukturwandel sei unaufhaltsam; dennoch dürfe am Werkplatz Basel das wertvolle Chemie-Knowhow nicht verloren gehen.

Die Gewerkschaft Syna verurteilt die angekündigte Massnahme aufs Schärfste. Trotz Rekordzahlen im letzten Geschäftsjahr setzte BASF in der Schweiz zum Kahlschlag an. Syna spricht von einer menschenfeindlichen Geschäftspolitik, die sie verurteile. In einem Sechs-Punkte-Plan fordert Syna von BASF unter anderem ein klares Bekenntnis zum Forschungs- und Produktions-Standort Schweiz und einen Rückzug der geplanten Entlassungen.

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