Das Kunstmuseum Basel widmet dem Basler Künstler Niklaus Stoecklin eine eigene Ausstellung und zeigt dabei einem breiten Publikum den integralen, lange nicht zugänglichen Bestand an Gemälden der Öffentlichen Kunstsammlung.
Niklaus Stoecklin gilt als Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Er malt mit präzisem Pinselstrich alltägliche Gegenstände, Stadtszenen und Landschaften - und platziert darin auch bedeutungsvolle Verweise auf die Zeit.
Kuratorin Maren Stotz erläutert dies im Regionaljournal Basel auf SRF 1 anhand des Bilds «Rheingasse» von 1917. Stoecklin fügte in einer fast menschenleeren Strassenszene viele Details ein, die als Verweise auf Tod und Vergänglichkeit stehen und dies im zweitletzten Jahr des ersten Weltkriegs.
Auch wenn Stoecklin Elemente der modernen Malerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufnimmt - des Surrealismus oder des Kubismus - so bleiben seine Bilder figürlich. Seine Gemälde begründeten Stoecklins Rang als bedeutendster Schweizer Vertreter der Neuen Sachlichkeit, einer Kunstrichtung, die vor allem in Deutschland grosse Bedeutung hatte, so Stotz weiter.
Stoecklin gilt als «Basler Maler» wegen der vielen Baslerischen Motive, aber auch weil er im öffentlichen Raum präsent war, mit Bildern im öffentlichen Raum, etwa beim Lohnhof oder beim Münsterplatz.
Das werde ihm aber nur zum Teil gerecht, betont Maren Stotz: Stocklin reiste viel und hatte auch ein Studio in Paris. Entsprechend vielfältig waren auch seine Motive, wie sich jetzt in der Ausstellung der Gemälde im Kunstmuseum ablesen lässt.
Nicht zu sehen im Museum sind die zahlreichen Arbeiten, die Stoecklin als Plakatentwerfer realisierte, seine Karikaturen und auch Gemälde, die er als Auftragsarbeiten für die grossen Basler Chemie- und Pharma-Firmen schuf, etwa für die damalige Roche oder Sandoz.
Zugänglich gemacht werden diese Bilder aber mit einer Spezialführung, die das Museum organisiert hat. Weiter werden im Staatsarchiv ausgewählte Karikaturen gezeigt und auch im Kupferstichkabinett des Museums erweitern spezielle Veranstaltungen den Blick auf Stoecklins Werk. Die Ausstellung dauert bis zum 3. November.
kenc/racc