Die Basler Regierung sei überzeugt, dass es genug qualifizierte Frauen gibt, um freie Sitze in den Verwaltungsräten der Basler Kantonalbank oder der Basler Spitäler zu besetzen. Dennoch, sagt Leila Straumann, Leiterin der Abteilung für Gleichstellung im Basler Präsidialdepartement, hat die Regierung beschlossen, dass es ein Angebot braucht für Frauen, die sich informieren möchten.
Konkret planen die Behörden einen Informationsanlass Mitte Januar 2015. Ausserdem soll es an der Schule des kaufmännischen Vereins Weiterbildungen geben für frisch gebackene Verwaltungsrätinnen.
Information sei wichtig, sagt Sarah Cruz-Wenger (FDP). Die 35-jährige Juristin ist seit Mitte 2014 Mitglied des Aufsichtsrats der Motorfahrzeugprüfstation beider Basel. Wichtiger sei es aber noch, dass in den Parteien aktiv nach Frauen gesucht werde: «Man soll nicht nur auf Männerseite oder unter Kollegen und Bekannten suchen, sondern bei den Frauen nachfragen, wer die nötigen Kompetenzen hat.» Die Frauenquote sei gut weil sie dazu zwinge die Augen zu öffnen, auch für geeignete Frauen.
Man soll bei den Frauen nachfragen, wer die nötigen Kompetenzen hat.
Noch einen Schritt weiter geht Nadine Gautschi (FDP). Die 42-jährige Ökonomin sitzt seit einem knappen Jahr im Verwaltungsrat der Basler Verkehrsbetriebe BVB. Es sei wichtig, dass der Kanton über die Aufgaben in den Verwaltungsräten informiere. Insbesondere, dass verschiedene Profile gefragt seien.
Wichtiger wäre aber mehr Transparenz, findet Gautschi: «Man könnte sich ja vorstellen, dass ein freier Verwaltungsratsposten öffentlich ausgeschrieben wird, wie jedes andere Amt in der Verwaltung auch.» Dann müsste aber viel klarer definiert sein, welche Kompetenz gefordert wird.
Im Moment hat die Basler Regierung nicht vor, diese Transparenz zu schaffen. «Der Prozess bleibt gleich, nur dass man sich bemüht Frauen zu finden», sagt Leila Straumann von der Abteilung für Gleichstellung.
(Heute Morgen, Samstag, 29. November 2014, 7:00 Uhr)