Insgesamt befragte der Gewerbeverband Basel-Stadt 600 Gewerbebetriebe in Stadt und Land, was sie über eine mögliche Fusion der beiden Basel denken. Das Ergebnis: 37 Prozent der befragten Gewerbetreibenden erwarten, dass ihnen eine Fusion Vorteile bringen würde. 32 Prozent befürchten hingegen Nachteile. Die restlichen Befragten haben keine Meinung.
Die Chancen einer Fusion der beiden Basel seien vor allem ein gemeinsamer Politik- und Verwaltungsraum, sagt der Leiter Politik beim Gewerbeverband, Patrick Erny: Nur noch eine einzige Kantonsverwaltung heisse auch, dass es nur noch eine einzige Gesetzgebung gebe. Und dies wiederum bedeutet laut Erny: «Weniger Regulierungen, weniger Steuerbelastung und einen schlankeren Staat.»
Grosse Unterschiede je nach Region
Das regionale Gewerbe sei tendenziell fusionsfreundlich, so Ernys Interpretation der Umfrage. «Das Gewerbe ist nicht überschwänglich oder naiv fusionsfreundlich», relativiert er. «Aber man sieht, dass vor allem in Basel-Stadt und in der Agglomeration eine klare Mehrheit darin vor allem Chancen für sich sieht.» Im Oberbaselbiet sei die Situation allerdings anders, dort herrsche Skepsis vor.
Fast ein Drittel der Befragten hat aber bisher keine Meinung zu Chancen und Risiken einer Fusion. Erny sagt, dies zeige, dass es die Politik verpasst habe, die Bevölkerung richtig zu informieren.
Fusion für die Wirtschaftskammer Baselland kein Thema
Interessant ist, dass der Gewerbeverband Basel-Stadt überhaupt derart deutlich Stellung nimmt zur Fusionsfrage. Im Nachbarkanton Baselland ist das jedenfalls anders. Die Wirtschaftskammer Baselland hat sich bislang nicht dazu geäussert. Ihr Direktor, Christoph Buser, sagt: «Die Kantonsfusion ist für die kleinen und mittleren Unternehmen in unserem Kanton schlicht kein relevantes Thema. Im Sorgenbarometer der Wirtschaftskammer schafft es die Kantonsfusion nicht einmal in die Top 10.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)