Dass einige Lehrer weniger verdienen, wenn sie kleine Lerngruppen unterrichten, käme vor: «Betroffen sind vor allem Freifächer oder kleine Schwerpunktfächer», sagt Anna-Katharina Schmid, Rektorin vom Gymnasium Bäumlihof gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Bäumlihof ist keine Ausnahme
Diese Handhabung kennen auch anderer Basler Gymnasien, zum Beispiel das Kirschgartengymnasium und das Gymnasium Leonhard. Der Grund für diese Handhabung ist einfach: Die Gymnasien haben eine bestimmte Anzahl an Lektionen pro Jahr zu Gute. Bei einem breiten Angebot an vielen Freifächern zum Beispiel sind kleine Lerngruppen unvermeidlich: «Es ist unbedingt notwendig, kleinere Lerngruppen geringer zu entschädigen, weil man ansonsten das vorgegebene Budget nicht einhalten kann», sagt Roger Morger, Präsident der AKOM (Abteilungskonferenz oberen Schulen) und Rektor des Gymnasium Leonhard. Und er ergänzt, dass der Aufwand beim Unterrichten von kleinen Lerngruppen kleiner sei.
Eine Alternative zur Reduktion der Lehrerlohns wäre die Streichung einiger Fächer. Betroffen wären dann vor allem Freifächer. Ein Beispiel: Die Basler Rektoren wollten im vergangenen Jahr die Angebotspalette reduzieren, namentlich das Fach PPP abschaffen. Aufgrund politischen Drucks hat der Erziehungsrat am Ende das Fach doch nicht abgeschafft. «Im Gegenteil es gab eine gewisse Ausweitung der Angebotspalette bei den Schwerpunktfächern», sagt Morger.
«Absolutes Unding»
Der SP-Grossrat und Gymnasiallehrer, Daniel Göpfert, bezeichnet diese Handhabung als «absolutes Unding». Die Vor- und die Nachbereitung sei die gleiche. «Würde man diese Massnahme konsequent umsetzen, würde das auch bedeuten, dass man für das Unterrichten von lauten oder grossen Klassen mehr verdienen müsste.» Einen Vorschlag, wie das Problem gelöst werden könnte, hat Daniel Göpfert: «Nicht jedes Fach muss überall angeboten werden.»