Grossrätin Brigitta Gerber vom Grünen Bündnis begründete ihren Vorstoss damit, dass Jäger zur Regulierung der Tierbestände nicht nötig seien. Wildtierpopulationen würden sich natürlich nach Futterangebot, Krankheit und Reviergrösse selber regulieren. Und ohne Jagd wären wohl mehr Wildtiere für die Bevölkerung sichtbar.
Bambi-Romantik?
Von Seiten der Jagdbefürworter wurde das Anliegen zuweilen als «Bambi-Romantik» apostrophiert. Das von Brigitta Gerber vorgeschlagene Genfer Modell staatlicher Wildhüter belaste zudem die Steuerzahler, während private Jäger für ihr Hobby bezahlen müssten.
Gewichtige Unterstützung erhielten die Gegner des Vorstosses in der Person von Gerbers Fraktionskollegin Mirjam Ballmer, die beruflich bei Pro Natura Schweiz als Projektleiterin Naturschutzpolitik tätig ist. Ballmer warnte vor einer Stellvertreter-Debatte, bei der es weniger um Sinn oder Unsinn der Jagd gehe, sondern in erster Linie um das elitäre Hobby einzelner.
Überprüfung der Jagdverordnung
Nach einer längeren und emotionalen Debatte, die bereits im Oktober angefangen worden war, sprach sich der Rat mit 41 gegen 31 Stimmen dafür aus, dass die heutige Regelung beibehalten wird. Der auf Regierungsseite für die Jagd zuständige Baschi Dürr sicherte jedoch zu, dass die Jagdverordnung überprüft und allenfalls verbessert werde.