Mit den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten habe in der Schweiz die Polemik gegen einzelne Religionsgemeinschaften zugenommen, sagt der Basler Stadtpräsiddent Guy Morin anlässlich des Starts der Kampagne «Basel zeigt Haltung».
Mit dieser Kampagne wolle man Fremdenfeinlichkeit, Antisemitismus und Islamophobie bekämpfen. Seit dem Ausbruch des Gaza-Konflikts seien Jüdinnen und Juden häufiger beschimpft worden und dem gelte es einen Riegel zu schieben, sagt Morin.
Er untermauert seinen Eindruck, dass Antisemitismus zugenommen habe, mit dem Foto einer antisemitischen Sprayerei, die kürzlich bei einem Kinderspielplatz in Basel angebracht worden sei.
Basel weniger betroffen
Antisemitismus habe man in den vergangenen Wochen auch in den sozialen Netzwerken im Internet beobachten können, sagt Morin weiter. Dieser Aussage pflichtet auch Guy Rueff, Präsident der Israelitischen Gemeinde Basel, bei.
Rueff freut sich deshalb über die klare Haltung des Kantons und die Kampange «Basel zeigt Haltung». Er freut sich aber auch darüber, dass Jüdinnen und Juden in Basel vergleichsweise wenig beleidigt und beschimpft worden seien in den vergangenen Wochen. «Wir haben in Basel kaum Meldungen unserer Mitglieder erhalten», sagt Rueff. Anders sei dies in Zürich und Bern gewesen. «Die klare Haltung der Basler Behörden und Kampagnen wie Basel zeigt Haltung sind wahrscheinlich ein Grund für das bessere Klima uns Juden gegenüber in Basel.»
Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Religionen
Die Kampagne wird von einer breiten Allianz getragen. Neben Guy Morin und Guy Rueff sprachen am Donnerstag an der Medienkonferenz zum Kampagnenstart unter anderem Ständerätin Anita Fetz (SP), Bürgerrat Patrick Hafner (SVP) und Cem Lüfti Karatekin von der Basler Muslimkommission. Unterstützt wird sie zudem von verschiedenen kirchlichen Organisationen, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und weiteren Gruppierungen.
(Regionaljournal Basel, 12.03 Uhr)