Der Knackpunkt ist der Zeitfaktor. Bis der Rheintunnel nämlich tatsächlich die Osttangente entlasten kann, dauert es noch mindestens 20 Jahre. Für die Bewohnerinnen und Bewohner rund um die Autobahn bleibt also vorerst die Lärmbelastung durch den Verkehr bestehen.
«Ich bin enttäuscht. Heute habe ich nichts Konkretes erfahren», sagte ein Mann, der am Informationsanlass über den Rheintunnel teilnahm. Dieser sei zwar sehr begrüssenswert, aber bis der Tunnel fertig gebaut sei, brauche es noch weitere Lärmschutzmassnahmen. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat zwar angekündigt, solche umsetzen zu wollen, konkrete Projekte konnte das Amt aber nicht vorlegen. Das Bundesamt prüfe zurzeit verschiedene Varianten. Es dauere aber noch mindestens drei Jahre, bis man diese umsetzen könne, hiess es von den Projektverantwortlichen. Einen Zeithorizont, über den viele Besucherinnen und Besucher des Informationsanlasses nicht erfreut waren.
Auf die Frage, ob kurzfristigen Massnahmen, wie zum Beispiel ein Flüsterbelag, Abhilfe schaffen könnten, hiess es vom ASTRA, dass das keine Option sei. Lärmschutzmassnahmen müssten langfristig und sorgfältig geplant sein. Weiter benötige jedes Projekt eine Baubewilligung.
Die Tunnellösung
Die Osttangente gehört zu den am meisten befahrenen Autobahn-Abschnitten der Schweiz. Bis zu 150'000 Fahrzeuge sind täglich auf diesem Abschnitt unterwegs. Fast täglich kommt es deswegen zu langen Staus. 2008 präsentierten Kanton und Bund ein Ausbauprojekt. Dieses stiess aber auf grossen Widerstand bei der Bevölkerung. Darum wurde in der Folge die Tunnellösung vorgeschlagen.