Die Basler Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen den ehemaligen Chefarzt der Orthopädie des Universitätsspitals Basel (USB) eingestellt: Der 2014 vom Spital entlassene Victor Valderrabano hatte sich nicht des Betrugs straffällig gemacht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigt einen Bericht der «Basler Zeitung» vom Dienstag. Es habe sich kein Tatverdacht erhärten lassen.
Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den ehemaligen Chefarzt wegen Verdachts des Betrugs durch Honorar-Erschleichung und Urkundenfälschung ermittelt. Das USB hatte ihm vorgeworfen, Honorare und Spesen falsch abgerechnet zu haben. Daraufhin, im Oktober 2014, wurde Valderrabano sofort freigestellt.
Aussergerichtliche Einigung
Trotzdem verteidigt Werner Kübler, Direktor des USB, den Entscheid, Victor Valderrabano entlassen zu haben: «Wir haben die personalrechtliche Beurteilung nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt.» Die Strafuntersuchung hatte die Basler Staatsanwaltschaft aufgrund der Betrugsvorwürfe eingeleitet.
Der Chefarzt hatte sich nach seiner Entlassung mit einer Klage gewehrt. Das USB und der entlassene Chefarzt hätten sich im April aussergerichtlich geeinigt und einen Vergleich abgeschlossen. Die beiden Parteien bestätigen den Abschluss einer Vereinbarung in einer gemeinsamen Mitteilung. Über den Inhalt sei Stillschweigen vereinbart worden.
Erfolgreicher Orthopäde
Victor Valderrabano wurde 1972 geboren. Von 2009 bis 2014 leitete er die Orthopädie am Unispital Basel. Er spezialisierte sich auf Arthrosenforschung und -behandlung, Biomechanik, Sportorthopädie und arthroskopische Chirurgie. Er ist Träger mehrerer nationaler und internationaler Forschungspreise.