Zehn junge Leute stehen im Proberaum in Riehen. Sie alle machen mit beim Stück «Alles oder Nichts», das sich um Essstörungen dreht. Einige der jungen Leute leiden selbst an Magersucht oder Bulimie. «Wer die Krankheit hat und wer nicht, bleibt für das Publikum aber ungewiss», erklärt Stephan Lauer, Regisseur des Theaterstücks.
Stephan Lauer, Theater-und Filmschaffender aus Basel, arbeitet gerne mit Direktbetroffenen, «sie haben wirklich etwas zu erzählen», so Lauer. Und so ist der Text des Stücks auch gänzlich durch Improvisationen entstanden.
Medizinische Details spielen keine Rolle, vielmehr geht es im Stück darum, wie man denn so eine Krankheit wie Bulimie oder Magersucht auf einer Bühne erzählen kann und hierfür bedient sich der Text beim Alltag. Die Szenencollage besteht aus kurzen Sequenzen und Dialogen oder einzelnen Sätzen, die Magersüchtige immer wieder zu hören bekommen: «Iss doch eifach öbbis» oder «Riss di zämmä» etwa.
Theater, keine Therapie
Und auch wenn das Stück mit und von Jugendlichen mit Essstörungen ist, betont Stephan Laur, dass es sich bei «Alles oder Nichts» nicht um therapeutisches Theater handle: «Wir haben klar einen künstlerischen Anspruch.» Das Stück hat am 22. August Premiere im Unternehmen Mitte in Basel.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)