Der Chefarzt, der die Orthopädie fünf Jahre lang geleitet hatte, habe Spesen und Honorare zu seinem Vorteil falsch abgerechnet, schreibt das Universitätsspital in einer Mitteilung. Zudem habe er seine Pflichten in der Führung der ihm anvertrauten Klinik verletzt. «Das hat es soweit ich weiss noch nie gegeben», beschreibt Spitaldirektor Werner Kübler. Das Fehlverhalten des Chefarztes sei durch einen externen Hinweis aufgeflogen.
Patienten seien keine zu Schaden gekommen. Jedoch habe der Chefarzt weniger das medizinische Wohlergehen der Patienten als viel mehr das eigene Honorar im Auge gehabt. «Dadurch hat es längere Wartezeiten gegeben oder es wurden Operationen verschoben.» Beispielsweise seien privat versicherte Patienten bevorzugt worden. Mehr will Werner Kübler mit Verweis auf das laufende Verfahren bei der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Er gehe aber davon aus, dass das Fehlverhalten kein Versehen, sondern Absicht gewesen sei.
Der inzwischen entlassene Chefarzt war für seine Forschung mehrfach ausgezeichnet worden. «Der fachliche Verlust ist enorm», so Werner Kübler. Man sei jedoch bemüht, das Niveau der Orthopädie zu erhalten.