Frau P. ist 31 Jahre alt. Als junge Erwachsene rutschte sie in die Drogenszene ab und wurde dabei kriminell. «Zwischen 19 und 24 geriet mein ganzes Leben aus den Fugen», blickt sie heute zurück. Erst in Untersuchungshaft sei sie aufgewacht.
Die junge Frau war in einen Drogenring involviert, verurteilt wurde sie schliesslich wegen Geldwäscherei. Das Verdikt: Ein Jahr lang stand sie unter Hausarrest, musste eine Fussfessel tragen - und sie stand zwei Jahre unter Bewährung.
Ein Neustart ohne Schulden
Heute hat Frau P. wieder ein geordnetes Leben. Sie hat in Abendkursen eine kaufmännische Ausbildung nachgeholt. Vor allem aber hat sie in den vergangenen drei Jahren Schulden abgebaut. Nach ihrer Drogengeschichte stand sie mit 70'000 Franken in der Kreide, jetzt ist sie wieder schuldenfrei.
Zurückgefunden in ein normales Leben hat Frau P. unter anderem mit Hilfe des Vereins «Neustart». Dieser kümmert sich um Strafgefangene, die auf Bewährung frei sind.
Im Fall von Frau P. kümmerte sich «Neustart» vorab um den Schuldenabbau. «Meine Betreuerin konnte mir einen Weg aus den Schulden aufzeigen, den ich alleine kaum gefunden hätte», erzählt Frau P.
Eigenmotivation ist zentral
Verein «Neustart»
Ihre Betreuerin, das war Neustart-Geschäftsführerin Barbara Widzgowski. Sie sagt: «Frau P. ist eine Erfolgsgeschichte und ich bin mächtig stolz auf sie.» Ihre Klientin habe eine grosse Eigenmotivation gezeigt, um sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien. «Das war entscheidend», sagt Barbara Widzgowski.
Eigeninitiative sei Voraussetzung, dass «Neustart» einem ehemaligen Strafgefangenen helfen könne. «Die Leute müssen von sich aus zu uns kommen, sie müssen selber den Ausstieg schaffen wollen», sagt Barbara Widzgowski.
Der Verein «Neustart» feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag. Finanziert wird er einerseits durch Subventionen der Kantone Basel-Stadt und Baselland. Andererseits durch Spenden.