Wein aus Basel, genauer aus dem Gundeli – das ist zunächst eine etwas absurde Vorstellung. Im Normalfall keltert man schliesslich dort, wo die Trauben wachsen. Nicht so beim Basler Winzer Valentin Schiess: Sein Rebberg liegt in Jenins in der Bündner Herrschaft, seine Kellerei dagegen befindet sich mitten in der Stadt Basel, an der Solothurnerstrasse 15.
Nach der Ernte im Herbst fährt Schiess mit zwei Anhängerladungen Trauben aus dem Bündnerland nach Basel. Dort vergärt und presst er die Maische, danach wird der Wein im Eichenfass gelagert. Er wolle seine Kunden an der Produktion teilhaben lassen, sagt Valentin Schiess. Es sei einfacher, die Trauben nach Basel zu bringen, als die Käufer ins Bündnerland zu locken.
Valentin Schiess’ Kellerei ist nicht die einzige im Kanton Basel-Stadt. In Riehen, wo auf dem Schlipf sogar Reben wachsen, stellen zwei Kellereien auch Wein her. Auf Stadtboden keltert ausser Schiess aber niemand. Es sei seinem Jeninser jedoch nicht anzumerken, dass er in der Stadt gemacht wird, sagt der Winzer: «Der Geschmack des Weines hängt vor allem davon ab, wie man erntet und keltert. Mit dem Ort der Kelterung hat das gar nichts zu tun.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)