Die Basler Zeitung will ihre Druckerei und ihr Personalrestaurant an der Hochbergerstrasse in Basel per Ende März schliessen. Dadurch verlieren 74 Mitarbeitende ihre Stelle, zudem werden 11 Mitarbeitende frühpensioniert. Die BaZ soll künftig im Druckzentrum Zürich des Verlagshauses Tamedia gedruckt werden.
Die BaZ begründet die Schliessung der Druckerei mit der sinkenden Auslastung der 2003 in Betrieb genommenen Druckanlage. Jährliche Verluste «in einem hohen einstelligen Millionenbereich» habe man nicht stoppen können. Vor fünf Jahren habe die Druckerei noch einen Umsatz von 75 Millionen Franken erwirtschaftet, zuletzt waren es noch 23 Millionen Franken.
BaZ und Tamedia rücken zusammen
Mit dem Schliessung der Druckerei rücken die BaZ und das Zürcher Verlagshaus Tamedia noch enger zusammen. Die beiden Unternehmen spannen bereits mit der gemeinsamen Internet-Plattform «Newsnetz» zusammen, nun wird auch die BaZ in Zürich gedruckt.
Die Schliessung der BaZ-Druckerei kommt nicht unerwartet. BaZ-Besitzer Christoph Blocher sprach schon länger davon, dass er nur noch eine «nackte Zeitung» wolle ohne Druckerei.
Gewerkschaft: «Schliessung ist eine Katastrophe»
Für Hans-Peter Graf, Zentralsekretär der Gewerkschaft Syndicom,
ist die Schliessung der Druckerei eine «Katastrophe», die sich
jedoch abgezeichnet habe. Verantwortlich seien namentlich Fehler in
der Vergangenheit - die Druckerei sei von Anfang an zu gross gewesen.
Verantwortlich macht die Syndicom aber auch den heutigen «harten
Rechtskurs» der «Basler Zeitung», der Akzeptanz und Auflage der
Zeitung schwinden lasse.
Die Gewerkschaft verlangte am Dienstag einen Aufschub der
Schliessung, um Alternativen eine Chance zu geben. Laut Graf hat
Betriebskommission der Druckerei Alternativlösungen zur Schliessung
ausgearbeitet, die am nächsten Freitag an einer Betriebsversammlung
vorgestellt werden sollen.