Das Bild des Bauern mit Kühen und ein paar Bäumen Steinobst hat in der Region Basel endgültig ausgedient. Zu gross sei die Konkurrenz aus dem Ausland geworden, meint Lukas Kilcher, Leiter Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain. Die Bauern könnten sich nicht mehr wie bis anhin im Markt bewegen.
«Die Bauern in der Region haben gute Chancen. Aber auf ihren Höfen muss sich einiges ändern», sagt Kilcher. Konkret geht es um die Produktepalette, die Qualität der Produkte und um deren Vermarktung. «In diesen Bereichen liegt ein grosses Entwicklungspotential. Um dies mehr auszuschöpfen, brauchen die Bauern aber Unterstützung.»
Später Saisonstart
Das Baselbiet ist der grösste Kirschenproduzent der Schweiz. Bevor die Baselbieter Bauern ihre Ware auf den Markt brächten, seien aber bereits Anbieter aus dem Ausland präsent, sagt Lukas Kilcher. «Es gibt Sorten, die sind früher reif. Leider gibt es bei uns aber keine Kulturen, die bereits Anfangs Juni die Kundschaft erfreuen.»
Es gäbe aber auch Nischen, die noch gänzlich ungenutzt blieben, umreisst Kilcher den Handlungsspielraum der einheimischen Landwirtschaft. «Einer der wichtigsten Kräuterbonbonhersteller ist bei uns zu Hause. In diesem «Tääfi» ist aber leider kein einziges Kraut aus der Region». sagt Kilcher und fügt an, dass sich das nun ändern soll.
Neues Leitbild: Unternehmerische Landwirtschaft
Das Landwirtschaftliche Zentrum Ebenrain, der Bauernverband beider Basel und die Basler Landwirtschaftskommission haben zusammen ein Leitbild für die Landwirtschaft beider Basel entwickelt. Damit soll eine «unternehmerische und zukunftsorientierte Landwirtschaft» gefördert werden.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)