Die Vorwürfe an Kirchenratspräsident Bernhard Fiechter sind happig: Er führe die Geschäfte «faktisch im Alleingang». Die übrigen Kirchenratsmitglieder würden übergangen. Fiechter weigere sich zudem, regelmässige Sitzungen einzuberufen. Der Konflikt ziehe sich bereits seit Monaten hin. Mehrere Mitarbeiter in der Kirchgemeinde hätten das Handtuch geworfen und gekündigt.
Hier kann man nicht mehr von Demokratie sprechen.
«Wir wurden uns nicht einig, wie man miteinander im Kollektiv arbeiten kann», sagt Stephan Fischer, der als Kirchenratsmitglied seinen Rücktritt eingereicht hat und ergänzt: «Hier kann man nicht mehr von Demokratie sprechen.» Man habe das Gespräch mit Fiechter gesucht, betont Fischer. Das habe aber nichts gebracht. Nach über einem Jahr sei man nun aus Protest zurückgetreten.
«Kein Öl ins Feuer giessen»
Am 28. November müssen die Gemeindemitglieder deshalb den gesamten Kirchenrat neu wählen. Dies hat die Leitung der Kantonalkirche entschieden. Sie hat der Kirchgemeinde Gelterkinden bis zu den Neuwahlen die Selbstverwaltung entzogen und einen Zwangsverwalter eingesetzt.
Kirchenrats-Präsident Bernhard Fiechter und Pfarreileiter Christoph Wiederkehr wollten keine Stellung nehmen. Man wolle nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen.