Kaum war die Verlängerung des Tramnetzes ins Erlenmattquartier in Basel Mitte Mai an der Urne gescheitert, begannen Politiker aus verschiedenen Parteien im Stadtkanton einen weiteren geplanten Ausbau des Tramnetzes zu kritisieren: den so genannten Margarethenstich. Allen voran die SVP. Jetzt bekommt diese Unterstützung von ihrer Schwesterpartei aus dem Baselbiet. Der Baselbieter SVP-Präsident Oskar Kämpfer schlägt jetzt nämlich vor, statt dem 27 Millionen Franken teuren Margarthenstich, eine Billigvariante zu realisieren.
Statt kurz vor dem Zoo eine Abkürzung zu bauen und die Trams aus dem Leimental an die Gleise, auf welchen die Linie 2 fährt, nach dem Dorenbachviadukt anzuschliessen, könnten die BLT-Trams doch erst an der Heuwaage eine Spitzkehre machen, schlägt Kämpfer vor. Von dort könnten sie dann die Innere Margarethenstrasse hochfahren und auf der Kreuzung bei der Markthalle links abbiegen und zwar in Richtung Bahnhof SBB.
BLT nicht begeistert
Gar nicht begeistert von dieser Idee ist der Direktor der Baselland Transport AG, BLT, Andreas Büttiker. Man habe diese Variante schon länger geprüft, dann aber verworfen. Denn erstens würden bei einer solchen Spitzkehre die Schienen sehr rasch abgenutzt und müssten deshalb regelmässig ausgetauscht werden. Zweitens könnten die Trams diese Haarnadelkurve nur sehr langsam befahren und drittens sei die Kreuzung vor der Markthalle schon heute so stark belastet, dass der Verkehr bei dieser Variante wohl ganz lahm gelegt würde.
Andreas Büttiker betont, dass der Margarethenstich für beide Kantone, Basel-Stadt und Baselland, Vorteile bringe. Der Bund habe das Projekt denn auch nicht zufällig im Rahmen des Agglomerationsprogramms als Projekt mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis eingestuft.
Das partnerschaftliche Geschäft behandelt in der Stadt jetzt die Verkehrskommission des Grossen Rates. Im Baselbiet hat die zuständige Kommission des Landrats noch nicht damit begonnen, das Geschäft zu beraten.