Basel-Stadt muss keine grosse Angst vor Naturkatastrophen haben. Lawinenabgänge oder Hangrutsche, bei denen ganze Dörfer mitgerissen werden, sind in Basel-Stadt keine Gefahr. Einzig muss sich Basel Sorgen machen um Hochwasser.
Rhein ist nicht die Hauptgefahr
Hochwasser: Der Rhein spielt da nur eine marginale Rolle. Zwar könnte der Rhein bei einem Jahrhundertregen auf der Kleinbasler Seite über das Ufer treten. Doch der Schaden, der daraus entstünde ist klein. Ganz im Gegensatz zum Schaden, den der Birsig anrichten könnte.
Die grösste Hochwassergefahr geht in Basel-Stadt vom Birsig aus. Dem kleinen Fluss, der vom Leimental herkommt und bei der Basler Heuwage unter der Erde in einem Tunnel verschwindet, um später im Rhein zu münden. Dass der Birsig, die grösse Gefahrenquelle ist, ergibt eine Untersuchung, die der Kanton Basel-Stadt im Auftrag des Bundes zum Thema Naturgefahren gemacht hat.
Nasse Innenstadt
Der Birsig könnte bei einem Jahrhunderthochwasser den Basler Zolli sowie weite Teile der Heuwaage und Innenstadt bis hin zur Schifflände überschwemmen. Dies hänge auch damit zusammen, dass der Birsig beim Zoo und unter der Innenstadt eingedolt ist, also nicht frei fliessen kann.
«Das grösste Problem ist, wenn sich der Birsigtunnel verstopft», sagt Roger Reinauer, Leiter des Basler Tiefbauamts. Dann könnte der Birsig überlaufen und von der Heuwaage aus die Steinenvorstadt und den Marktplatz unterwässern. Um dieses Szenario aber zu vermeiden, hat das Tiefbauamt Massnahmen eingeleitet. Zum Beispiel wird noch im laufenden Monat ein Rechen eingebaut, der grosse Stein- oder Holzblöcke zurückhält und Verstopfung verhindert.
Weiter wird eine Leitmauer gebaut, die dafür sorgen soll, dass der Birsig im Bachbett bleibt. Auch wird der Tunnel baulich so angepasst, dass das Wasser besser durch ihn durchfliessen kann. Kostenpunkt aller Massnahmen: Etwa 4.5 Millionen Franken.
Farbige Flächen gibt es auch in den Landgemeinden, namentlich in Riehen. Der Bettinger-, Immen- und Aubach sind der Auslöser dafür. Sie könnten ebenfalls überschwemmen - und zwar «häufig, also mehr als drei Mal pro 100 Jahre», heisst es beim Kanton.
Grosser Fluss birgt weniger Risiken als Birsig
Der Rhein, die Birs und die Wiese stellen nur ein geringes Gefahrenpotential dar. Das bedeutet, dass höchstens mit kleinen Schäden zu rechnen ist. Die Behörden rechnen ausserdem nicht mit einer zeitlich akuten Gefahr, sondern reden von einer «Wiederkehrperiode von über 100 Jahren».
(Regionaljournal Basel; 12:03 Uhr)