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Basel Baselland Buchenholz soll beim Hausbau Stahl konkurrenzieren

Waldbesitzer aus der Nordwestschweiz wollen vermehrt Buche beim Hausbau einsetzen. Sie planen, eine neue Fabrik zu bauen, um Buchenholz zu verarbeiten. An der Swissbau sollen Baufachleute auf den Geschmack des heimischen Rohstoffs kommen.

In den Wäldern der Nordwestschweiz wachsen viele Buchen. Dennoch wird dieses Holz meistens nicht verbaut, sondern verbrannt. Dem wollen die regionalen Waldbesitzer entgegentreten: Sie haben die Firma Fagus Jura gegründet und wollen eine Fabrik bauen, um Buchenholz zu verarbeiten.

Holz statt Stahl oder Beton

Buchenholz eigne sich nämlich vorzüglich zum Bauen, sagt Stefan Vögtli, Geschäftsführer der Fagus Jura: «Buchenholz kann man anstelle von Stahl oder Beton im Bau einsetzen.» Dies wüssten aber nur wenig Baufachleute. Er nutzt deshalb gerne die Gelegenheit, an der Messe Swissbau dieses Holz als Baustoff unter Baufachleuten bekannter zu machen. Er empfängt sie in einem Pavillon innerhalb der Messe, einem Pavillon aus Buchenholz.

Neue Fabrik soll bald gebaut werden

Das Interesse der Baufachleute am nachwachsenden Rohstoff aus den heimischen Wäldern ist gross, wie sich bald einmal zeigt. Vögtli führt viele Gespräche. Architekt Jochen Seelos, der in Basel ein Büro hat, Beispielsweise zeigt sich offen. Bis anhin habe er nicht mit Buchenholz gearbeitet bei der Konstruktion von Bauten. Künftig werde er aber ab und zu an Buche denken, sagt er nach dem Gespräch mit Vögtli. Mit Holz zu bauen, liege zudem im Trend. Dies könnte auch dem Buchenholz Auftrieb geben.

Geld fehlt noch

Auch Stefan Cadosch, Präsident der Schweizer Architektenvereinigung SIA, zeigt grosses Interesse am Buchenholz. Er sei «sehr aufgeschlossen» sagt er. Als Architekt habe er sowieso Interesse an noch wenig bekannten Materialien - und die Buche sei ein solches Material.

Der Spatenstich für die Buchenholz-Verarbeitungsfabrik, die Vögtli und die Waldbesitzer bauen wollen, soll noch dieses Jahr stattfinden, hofft Vögtli. Noch fehlen aber 2,5 Millionen Franken, um die Fabrik finanzieren zu können.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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