Die Finanzkontrolle der kantonalen Verwaltung hat ihre Untersuchung abgeschlossen. Die Resultate sind happig: Vereinzelt seien geltende Gesetze und Verordnungen nicht eingehalten worden, heisst es in einer Mitteilung der BVB. Zudem seien Kompetenzen überschritten worden.
Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath zieht nun die Konsequenzen. Er tritt zurück «im Interesse der Reputation der BVB und um den Weg freizumachen für eine neue strategische Führung». Mit Gudenrath geht auch Verwaltungsrat Dominik Egli, der für die Finanzen zuständig war.
Vorwurf der Günstlingswirtschaft
Die Finanzkontrolle Basel-Stadt war im vergangenen August mit der Untersuchung beauftragt worden. Anlass waren an die BVB herangetragene Verdächtigungen betreffend der Vergabe überbezahlter Temporärjobs an die Söhne der BVB-Chefs, die Dienstwagenvergabe oder die Mitfinanzierung einer Unterkunft, wie es damals geheissen hatte.
In ihrem Bericht sei die Finanzkontrolle nun zum Schluss gekommen, dass «die geltenden kantonalen Gesetze und Verordnungen vereinzelt nicht eingehalten und die Kompetenzen überschritten worden seien», hält der BVB-Verwaltungsrat fest. Einzelne rechtliche Grundlagen seien ohne die gesetzlich vorgesehene Zustimmung der Personalkommission erlassen worden.
«Mangelnde Sensibilität» habe die Finanzkontrolle bei «Fragen wie der Anstellung von verwandten Personen und Ausgaben von öffentlichen Geldern für persönliche Angelegenheiten» moniert. Genannt werden dabei unter anderem Geschäftswagen, Wohnung und Spesen.
BVB-Direktor Baumgartner bleibt
Festhalten will der Verwaltungsrat an BVB-Direktor Jürg Baumgartner, wie der Vizepräsident des Verwaltungsrats Paul Rüst am Montag gegenüber dem «Regionaljournal Base»l von Radio SRF sagte. Die Verdächtigungen hatten sich teilweise auch gegen Baumgartner gerichtet.