In der Affäre um die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) gerät Vizedirektor Franz Brunner immer stärker unter Druck. Die BVB haben eine disziplinarische Untersuchung eingeleitet, die klären soll, ob Franz Brunner für Verstösse verantwortlich ist, «die personalrechtliche Relevanz haben», wie es in einer Mitteilung der BVB heisst. Übersetzt bedeutet dies: Die Untersuchung soll zeigen, ob Franz Brunner allenfalls auch seinen Posten räumen muss.
Franz Brunner gehört zum BVB-Führungstrio, dem der Bericht der Finanzkontrolle ein schlechtes Zeugnis ausstellte. Die Finanzkommission berichtete von mehreren Gesetzesverstössen. So wurden Aufträge in Millionenhöhe unter der Hand vergeben. Seit der Veröffentlichung des Berichts mussten Direktor Jürg Baumgartner und Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath bereits ihre Ämter aufgeben. Nun soll die Untersuchung klären, wie es mit Franz Brunner weitergeht.
Leiterin Betrieb zurückgestuft
Die Geschäftsleitung der BVB beschloss am Dienstag überdies, dass der Bereich Betrieb in Zukunft von einem Duo geleitet wird. Die bisherige Leiterin Betrieb ist nur noch Co-Leiterin. Sie ist intern umstritten, seit sie den Buschauffeuren das Radiohören untersagen wollte.
Die BVB setzen zudem ein sogenanntes «Sounding Board» ein. Diese unabhängige Begleitgruppe soll den Verwaltungsrat bei der Aufarbeitung der vergangenen Fehler begleiten und unterstützen. Sie soll auch Anlaufestelle sein für Mitarbeiter, die von fehlbaren Handlungen wissen. Diese Gruppe soll aus drei oder vier unabhängigen Experten bestehen.