Der Caritas-Bus ist zweimal in der Woche einen halben Tag in Allschwil; Menschen in finanziellen Schwierigkeiten können dort vergünstigte Lebensmittel einkaufen. Der Pilotversuch ist auf drei Jahre ausgelegt und wird, je nach der Nachfrage, auch noch in anderen Teilen des Kantons eingeführt, sagt die Geschäftsleiterin von Caritas beider Basel, Bettina Zeugin.
Standort ist kein Zufall
Es sei kein Zufall, dass gerade Allschwil als erste Gemeinde im Kanton für diesen Pilotversuch ausgesucht worden sei, sagt der im Gemeinderat für Soziales zuständige Arnold Julier zum «Regionaljournal Basel» von Radio SRF: «Bei der Caritas hat man mitbekommen, dass in unserer Gemeinde die Sozialfälle in den Jahren 2012/2013 angestiegen waren». Unterdessen sind sie allerdings wieder gesunken.
Dass der Start des Caritas-Bus gerade in eine Phase fällt, in der die politischen Gremien darüber streiten, ob Allschwil einen Armutsbericht bekommen soll und was der kosten darf, hat eine gewisse Brisanz.
Gegen seinen Willen war der Gemeinderat im April vom Einwohnerrat dazu verdonnert worden, einen Armutsbericht über die soziale Situation in der grössten Gemeinde des Baselbiets herauszugeben.
Er will nun beantragen, einen solchen Bericht für 60'000 Franken von der Universität Basel ausarbeiten zu lassen. Gemeinderat Arnold Julier findet allerdings, stattdessen würde man das Geld besser dazu benutzen, die Winterhilfe zu alimentieren. Der Gemeinderat will hier Geld kürzen.
Eine Idee, die SP-Einwohnerrat Bruno Gadola gar nicht gefällt. Abgesehen davon, dass dieser Kürzungsvorschlag vom Gemeinde- und nicht vom Einwohnerrat käme: «Allschwil ist eine reiche Gemeinde mit hohen Steuereinnahmen, da müssten doch 60'000 Franken für so einen Armutsbericht möglich sein.»