In den vergangenen 126 Jahren gab es einen unglaublichen sozialen und wirtschaftlichen Wandel – auch dank der Arbeiterbewegung, so Historiker Stirnimann. «Früher waren die Lebensbedingungen unendlich viel härter als heute. Wir leben materiell gesehen auf einer Insel der Glückseligen.» So gesehen sei der 1. Mai auch ein Opfer seines eigenen Erfolgs. Darum gehen heute deutlich weniger Leute auf die Strasse.
Rotes Basel ist kein Zufall
Basel war eine der bedeutendsten Industriestädte der Schweiz und so formierte sich Ende des 19. Jahrhunderts am Rheinknie eine starke Arbeiterbewegung. In seinem Buch «Das Rote Basel» beschreibt Stirnimann, dass Basel der erste Kanton war, der im Jahr 1923 den 1. Mai als Feiertag eingeführt hatte. «Das ist natürlich kein Zufall», sagt der heute 61-jährige im Gespräch. Eine grosse Errungenschaft sei für die Arbeiter auch gewesen, als 1935 die Sozialdemokraten im Regierungsrat erstmals die Mehrheit stellten.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)