Conradin Cramer galt schon lang als Favorit, dennoch hielt er sich lange bedeckt. Denn auch Parteipräsidentin Patricia von Falkenstein zeigte Interesse am Regierungsamt. An der Parteiversammlung am Dienstagabend erklärte sie jedoch ihren Verzicht. Sie wolle sich auf das Amt als Parteipräsidentin konzentrieren und Zeit für ihre Familie haben, so Falkenstein. Dass Conradin Cramer bei den Nationalratswahlen letzten Herbst rund 1000 Stimmen mehr geholt hat als sie, das habe bei ihrem Entscheid keine Rolle gespielt.
«Wir haben natürlich miteinander gesprochen», sagte Conradin Cramer selber über den Verzicht von Patricia von Falkenstein. Und fügte an: «Wie das bei erwachsenen Menschen in erwachsenen Parteien üblich ist.» Ein Seitenhieb gegen die SVP, welche bei der Kandidatensuche etwas unkoordiniert vorgeht.
Dennoch betonte Conradin Cramer, wie wichtig die Zusammenarbeit der vier bürgerlichen Parteien sei. «Es ist gut für den Kanton, wenn diejenigen, die an der Macht sind, Oppositionsfutter essen müssen.» Was würde sich denn mit einer bürgerlichen Regierungsmehrheit verändern? «Zum Beispiel in der Verkehrspolitik oder bei finanziellen Fragen würden wir andere Akzente setzen.»
Mit der Nomination von Conradin Cramer sind nun drei der vier Plätze auf dem bürgerlichen Viererticket vergeben. Wer neben Baschi Dürr (FDP), Lukas Engelberger (CVP) und Conradin Cramer (LDP) von den Plakatwänden lächeln wird, das entscheidet sich nächste Woche. Dann versammelt sich die SVP, um ihren Kandidaten zu nominieren.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)