Der Hotelturm am Aeschengraben gab am Mittwochmorgen erstaunlicherweise kaum zu reden im Basler Parlament - und dies obwohl er 86 Meter hoch werden soll und somit das Stadtbild verändern wird. Viel mehr zu diskutieren gaben die geplanten zusätzlichen Parkplätze.
Freude über neues Hotel
«Wir freuen uns auf ein neues Hotel», sagte die grünliberale Grossrätin Martina Bernasconi, die derzeit im Wahlkampf um die Nachfolge des abtretenden Regierungsrates Carlo Conti steht, in Anspielung auf die Tatsache, dass damit das Hotel Hilton abgerissen wird. «So gewinnt das Gebiet zwischen Bahnhof SBB und Aeschenplatz an Attraktivität.» Mit den Stimmen der Grünliberalen hiess der Grosse Rat den dafür nötigen Bebauungsplan gut - mit vier Stimmen Unterschied.
Der Hoteltum soll ähnlich weit in den Himmel ragen wie der BIZ-Turm unweit des heutigen Hotels Hilton.
60 zusätzliche Parkplätze waren umstritten
Kontroverse Diskussionen gab es im Grossen Rat aber nicht um den geplanten Hotelturm und die beiden neuen Bürogebäude der «Baloîse», sondern um die geplanten zusätzlichen 60 Parkplätze. SP-Grossrat Jörg Vitelli sagte, das neue Hotel sei mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar und es brauche deshalb keine zusätzlichen Parkmöglichkeiten: «Wir haben den TGV, den ICE, Fernverkehrszüge, die Regio-S-Bahn und bereits jetzt Parkplätze», zählte Vitelli auf und fragte danach: «Weshalb brauchen wir also 60 Parkplätze mehr?»
Diese Argumentation erzürnte die Bürgerlichen. Der freisinnige Grossrat Elias Schäfer sagte: «Wenn wir dem Projekt Parkplätze streichen, bestrafen wir mit der Baloîse ein Unternehmen, das verdienstvoll für diese Stadt ist». Wegen der 40 zusätzlichen Hotelzimmer und den 1300 neuen Arbeitsplätze in den beiden neuen Bürogebäuden der «Baloîse» seien 60 zusätzliche Parkplätze nicht zu viel.
Der Hotelturm soll bis 2018 fertig gebaut sein.